Freitag, 14. August 2009

Schulprojekt in Jjanya

Die letzten paar Tage habe ich außerhalb von Kampala in einem kleinen Ort namens Jjanya verbracht. Hier gibt es eine Schule, die von der Regensburger Organisation Ukihi (Uganda-Kinder-Hilfe) unterstützt wird. Durch diese Organisation, auf die ich kurz vor meiner Abreise gestoßen bin, habe ich Kontakt zum Schuldirektor Charles bekommen. Um die Anreise möglichst einfach und kostengünstig für mich zu gestalten und trotzdem zu vermeiden, dass ich unterwegs verloren gehe, hat mich Charles in Kampala abgeholt. Mit einem Sammeltaxi fuhren wir zum nächstgelegenen größeren Ort und dann den Rest zur Schule mit dem Motorrad. Hier sieht man dann schon das Engagement der Ukihi Leute – es gibt einige neue Gebäude, andere wurden renoviert, neu gestrichen oder mit neuen Dächern versehen. Seit einiger Zeit gibt es dank Solarzellen auf dem Dach in einigen Gebäuden Strom, sodass auch abends gelernt werden kann. Außerdem verbindet seitdem ein Computer den Direktor mit der Außenwelt. Auch eine Wasserpumpe gibt es hier, sodass Wasser nicht mehr mühsam von weit her getragen werden muss. Derzeit ist die Pumpe leider kaputt und zur Reparatur in Kampala.

Reisen Afrika Uganda Jjanja
Jjanya, Uganda
Insgesamt 35 ehemalige Straßenkinder leben hier. Sie werden indirekt von Ukihi unterstützt, indem hier Projekte gefördert werden, die der ganzen Schule zugute kommen. Dafür brauchen diese Kinder keine Schulgebühren zu bezahlen. Die Dankbarkeit dieser Kinder und Jugendlichen ist riesengroß, sie wissen, dass das ihre Chance ist, und die kommt nur einmal. Alle wollen möglichst viel lernen, um zu zeigen, dass sie den Einsatz ihrer Förderer wert sind.
Daneben gibt es seit einiger Zeit ein Programm, dass jedes Schulkind dieser Schule mittags eine Tasse Porridge bekommt. Dadurch schnellte die Rate der Schulkinder von gut 600 auf über 700 hoch!

Reisen Afrika Uganda Jjanja
Jjanya, Uganda
Ich wohnte für diese Zeit an der Schule in einem Gästehaus direkt auf dem Gelände, hatte dementsprechend rund um die Uhr Anschluss, hatte in Annette eine sehr gute Köchin und wurde auch sonst von allen sehr umsorgt. Ich werde die Zeit immer in guter Erinnerung behalten und hoffe, dass die Projekte hier in Uganda möglichst vielen Kindern zugute kommen!
Morgen werde ich eine weiter Schule anschauen, sie ist in Nsumba, wurde vom DJK in Regensburg mit aufgebaut und liegt wohl ganz in der Nähe von Jjanya.
Nach der letzten mail war ich noch ein paar Tage in Kampala. Einen Nachmittag verbrachte ich ganz gemütlich mit Rhona bei ihr zu Hause, zusammen mit ihren Söhnen und einer Freundin. Es war richtig schön, dass wir mal Zeit zum Quatschen hatten, ohne Strassenkinder, ohne Slum, etc…An meinem letzten Tag in Kampala bin ich mit Father Caesar nach Nsumba gefahren. Hier liegt die Schule, die lange Zeit vom DJK Regensburg unterstützt wurde. Es gibt viele Gebäude, die mit Hilfe aus Deutschland erbaut wurden, andere Häuser wurden saniert, eine Wasserpumpe installiert, ein Waisenhaus für ganz kleine Kinder gibt es auch. Für diese 50 Kinder sind vier Frauen zuständig. Die Kleinen hingen wie die Kletten an uns Besuchern.
Weil gerade Ferien waren, waren natürlich nur die ehemaligen Straßenkinder in der Schule. Sie haben ja schließlich kein anderes Zuhause. Über 80 Straßenkinder haben hier eine neue Zukunft gefunden – ein toller Erfolg!
Nach all der Zeit mit Father Caesar, den Scouts und mit Rhona ist es doch allmählich an der Zeit gewesen, Kampala zu verlassen. War mal wieder nicht ganz so einfach, aber es gibt in Uganda noch so viel zu sehen.