Freitag, 22. Januar 2010

Kinshasa, DRC - Afrika extrem!

Die demokratische Republik Congo (DRC) ist so riesengroß, dass es ziemlich schwierig ist, einen halbwegs vernünftigen Eindruck in ein paar Wochen zu gewinnen. Viele Gegenden sind seit Jahren nicht wirklich bereisbar, weil dort Bürgerkriege herrschen, das gilt vor allem für die östlichen Gebiete Ituri und Kivu, also die ehemals touristischen Gebiete mit den Gebirgen und den Berggorillas. Auf meiner Reise habe ich deswegen nur einen sehr kleinen Teil von DRC besucht, und das alles auf der westlichen, also "sicheren" Seite.

Reisen Afrika Demokratische Republik Kongo Kinshasa
Kinshasa, Demokratische Republik Kongo
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Statue von König Leopold aus Belgien, Demokratische Republik Kongo
Die Hauptstadt Kinshasa ist derzeit eine riesige Baustelle mit sehr viel Staub, Abgasen, zu vielen Menschen, viel zu vielen Autos und Smog. Deswegen auch unerträglich heiß. Natürlich auch nicht ungefährlich, was Kleinkriminalität, Überfälle und Erpressung durch korrupte Beamte, Polizisten und Soldaten angeht. All das realisiert man als Tourist schnell, wenn nicht gar nach ein paar Minuten. Unser Hotel lag praktischerweise im Zentrum, war relativ sauber und durch Tag- und Nachtwächter auch sicher. Arg viel zu sehen gibt es in Kinshasa nicht. Wir haben unser Visum für die Republik Congo (RC) organisiert, haben den Handwerkermarkt besucht, wo es tolle Masken und anderen touristischen Krimskrams gibt, und waren oft im libanesischen Restaurant. Interessant ist das ethnografische Museum mit all den alten Masken, Musikinstrumenten und Statuen von Koenig Leopold und Stanley.
Ansonsten muss man hier sehr mit dem Fotografieren aufpassen. Angeblich wurde das alte System zwar abgeschafft, dass man eine schriftliche Bestätigung benötigt, um überhaupt fotografieren zu dürfen, aber das ist natürlich noch nicht bis zu jedem Polizisten oder Soldaten durchgedrungen. In ganz DRC gibt es unglaublich viele Uniformierte, die extrem schlecht bezahlt werden und deswegen jede Chance nutzen, ihr mageres Gehalt durch eine "Spende", eine sog "Motivation" oder ein Geschenk also ein "Cadeau" aufzubessern. Das geht bei der Einreise an, wo man an der Grenze eine Spende gibt, wenn die internationalen Impfausweise auf die Gelbfieberimpfung kontrolliert werden – wer den internationalen Ausweis hat, zahlt nur eine kleine Spende, diejenigen mit nur einer schriftlichen Bestätigung ohne richtigen Ausweis mehr, die ohne alles….
Und so geht das in einer Tour!