Kalkutta |
Gebucht hatte ich einen Platz im Sleeper – das ist die billigste Version, wenn man liegen will. Also ohne Abteil, offener Wagen, jeweils drei Betten übereinander. Mit Schlafsack, Buch und Taschenlampe bewaffnet liest man halt so lange, bis man müde ist und dann wiegt einen der Zug in den Schlaf. Zeit hatten wir dazu mehr als genug, immerhin sollte die Reise 14 Stunden dauern… Natürlich war es letztendlich länger, knapp 20 Stunden, aber was soll's, es war bequem, irgendwann haben wir die Betten wieder zu Sitzen umgebaut und waren am frühen Nachmittag in Kalkutta.
In die Sudder Street wollte ich auf gar keinen Fall mehr, also habe ich schon vor der Abreise im Internet geforscht und bin auf die Jugendherberge von Kalkutta gestoßen. Liegt ziemlich weit ausserhalb, aber lieber jeden Tag 25 Minuten mit der Metro fahren und ruhig, sauber und angenehm wohnen als in diesem Loch Sudderstreet.
Es war nicht ganz leicht, die Jugendherberge zu finden. Sie liegt in einer ganz kleinen Seitengasse etwa 3 Kilometer von Dum Dum Metro Station entfernt.
Schreiber, Kalkutta |
An meinem ersten Nachmittag konnte ich nicht mehr allzu viel unternehmen – immerhin wird es hier gegen 17.30 Uhr dunkel. Also bin ich mit dem Tuktuk und anschließend einem Boot über den Hooghly River gefahren und habe auf der anderen Seite den Belur Tempel besucht. Nach der langen Zugfahrt habe ich mich auf eine ruhige Stunde am Tempel mit seinem Park gefreut.
Markt, Kalkutta |
Was soll's, dafür jede Menge interessierter junger Leute, die mir gerne erklärten, warum dieser Herr und seine Lehre aus dem 19. Jahrhundert heute noch so wichtig sind… Jedenfalls ein sehr spannender Nachmittag!
Die Rückfahrt zur Jugendherberge war fast ein bisschen zu spannend, denn eigentlich wollte ich mit dem Bus fahren. Wegen der Feierlichkeiten waren die Busse aber sowas von voll – das kann man sich hier bei uns gar nicht vorstellen. Trauben von Menschen hingen an den Türen. Mitfahren, "Einsteigen"? Kein Drandenken! Aber auch ein Taxi zu bekommen war alles andere als leicht. Die Idee hatten nämlich auch schon ein paar andere…. Und zwar vor mir… Aber gut, auch das war irgendwann geschafft und eine knappe Stunde später war ich wieder bei meiner Unterkunft. Tja, das ist Kalkutta – 5 Kilometer im Taxi, eine knappe Stunde….