Samstag, 3. September 2016

Vilnius, Hauptstadt von Litauen


Vilius, Litauen

Vilnius, die Hauptstadt Litauens, hat gegenüber den anderen Hauptstädten des Baltikums einen ganz eigenen Reiz. Sie ist auf mehrere Hügeln verteilt und wird von vielen barocken Kirchtürmen überragt. Anders als Estland und Lettland können die Litauer stolz auf eine Eigenstaatlichkeit im Mittelalter zurückblicken. Ausdruck dafür ist ihre im 14. Jahrhundert begründete neue Hauptstadt Vilnius.



Großfürst Gedeminas hat im Jahr 1323 Menschen allen Glaubens in seine junge Hauptstadt geladen. Die Stadt hatte über die Jahrhunderte viele Namen - die Litauer nannten sie Vilnius, die Polen Wilno, die Juden Wilne, Russen und Deutsche Wilna. 

Vilnius, Blick auf Burg, Litauen

Verschiedene Völker und Religionen haben im 14. Jahrhundert in Frieden nebeneinander
gelebt. Neben Krakau entwickelte sich Vilnius zur zweiten Hauptstadt im riesigen Polnisch-Litauischen Großreich, das zu seiner Blütezeit von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.
Gedeminas ließ eine Burg an der Mündung des Flüsschens Vilnia in die Neris errichten.

Vilnius, Litauen

Auffallend sind in Vilnius die vielen Kirchen. Wunderschön ist auch die alte Universität mit ihren vielen Innenhöfen, die teilweise im Stil der italienischen Renaissance erbaut wurden. Die Universität in Vilnius ging aus einem Jesuitenkolleg hervor. Sie wurde 1579 gegründet und ist somit die älteste und traditionsreichste Hochschule nicht nur des Baltikums, sondern ganz Ostmitteleuropas.

Wegen seiner vielen Kirchen hat Vilnius auch den Beinamen "Rom des Nordens". Andere nennen die Stadt auch "Jerusalem des Ostens". Bis zum Zweiten Weltkrieg haben in dieser Stadt 80.000 Juden gelebt. Wilne, wie sie die Stadt nannten, wurde zu einem Zentrum der jüdischen Aufklärung. Nur eine von früher einhundert Synagogen erinnert heute noch an das jüdische Erbe der Stadt.

St. Stanislaus Kathedrale, Vilnius, Litauen
Vilnius, Litauen
 Die Nazis pferchten die Juden ins Ghetto von Vilnius und löschten die jüdische Bevölkerung der Stadt fast völlig aus. Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde die Bevölkerung von Vilnius mehr oder weniger "ausgewechselt". Zehntausende Polen wurden am Kriegsende von den Sowjets vertrieben, die Juden waren von den Nazis ermordet worden. Nach dem Krieg siedelten sich Russen und Litauer aus der Provinz in der Stadt an.

Heute hört man in Vilnius wieder viel Polnisch. Vor allem, wenn polnische Pilgergruppen am berühmten "Tor der Morgenröte" beten. Das Bildnis der Madonna von Vilnius wird sowohl von Katholiken als auch Orthodoxen verehrt. 

Tor der Morgenröte, Vilnius, Litauen

Kirchglocken hört man in Vilnius ständig. Direkt daneben ist das moderne Leben spürbar – in den vielen Cafes und Restaurants, in den vielen Geschäften und auf der Straße. 


Vilnius, Litauen

Vilnius, Litauen
Auch sonst ist internationales in: es gibt viele Restaurants mit Gerichten aus aller Welt. Sogar meine geliebten Chatchapuri aus Georgien gibt es hier... Schon das ist Grund genug, sich in diese Stadt zu verlieben...

Chatchapuris aus Georgien, Vilnius, Litauen

Orthodoxe Kirche Heilig Geist, Vilnius, Litauen

Orthodoxe Kirche Heilig Geist, Vilnius, Litauen

Orthodoxe Kirche Heilig Geist, Vilnius, Litauen

Katharinenkirche, Vilnius, Litauen

Österreichisches Konsulat, Vilnius, Litauen