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Vergina Königsgrab, Griechenland |
Eigentlich
war Vergina nicht unbedingt geplant – wir wollten die letzten Tage
vor Thessaloniki auf der Halbinsel Philion verbringen. Das war leider
nicht möglich, weil auch drei Wochen nach den verheerenden
Regenfällen ein Besuch der Gegend weder möglich noch sinnvoll
erschien. Also musste eine andere Idee her.
Ganz
ehrlich – wir beide hatten vorher noch nie etwas von dieser
archäologische Stätte namens Vergina gehört und dachten an
irgendeine kleinere Ausgrabungsstätte, die man sich halt anschaut.
Von wegen. In Vergina gibt es mehrere extrem große Parkplätze –
das hätte uns schon zu Denken geben können... Die Ausgrabungsstätte
samt Museum war eine absolute Überraschung und es war definitiv mit
Abstand das eindrucksvollste Museum unserer ganzen Reise!
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Eingang zu den Gräbern, Vergina, Griechenland |
Eigentlich
wäre Vergina ein kleines und völlig unbedeutendes Dorf, wenn nicht
1977 einem griechischen Archäologen ein sensationeller Fund gelungen
wäre: ein von Grabräubern unberührter, großer Tumulus mit drei Gräbern der antiken Stadt Aigai, die früher die Hauptstadt des
Makedonischen Reiches war (ein viertes daneben wurde ausgeraubt). Um die Königsgräber zu schützen, wurde
1993 eine Kuppelhalle errichtet.
Das, was heute aussieht wie die
Einfahrt in einen Tunnel, schützt die Gräber und hält Temperatur
sowie Feuchtigkeit auf einem konstanten Niveau, sodass die
Entdeckungen vor der Witterung geschützt sind. Von außen wirkt das
alles also sehr unspektakulär, aber genau hier liegen die Grabstätten
des Makedonischen Königs Philipp II., des Vaters Alexander des Großen, und seines Enkels Alexander IV.
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Vergina, Griechenland |
Es sind
hervorragend erhaltene Königsgräber. Das riesige Kuppelgewölbe ist
im Inneren nur punktuell beleuchtet, man sieht Fresken, Vitrinen und
andere Ausstellungsgegenstände. Gänge führen zu den Eingängen der
unterirdischen Gräber von Philipp II. (Vater von Alexander des
Großen), Alexander IV. (sein Enkel) und Persephone, seine Ehefrau. Die Fronten sind
verschwenderisch mit Säulen, Giebeln und Malereien geschmückt.
Riesige Steinquader bilden die Mauern und Doppeltore aus Marmor
führen ins Innere der Gräber. Die Gräber enthalten nur die Asche
der Verstorbenen. Die früheren Könige wurden nach ihrem Tod
verbrannt. |
Vergina, Griechenland |
In
Vitrinen sieht man man goldenen Eichenkranz, es gibt goldene Köcher,
Beinschienen aus Bronze, Porträtköpfe aus Elfenbein, Krüge und
Becher – alles ist phantastisch gut erhalten.
Ein
riesiges Wandgemälde zeigt die Entführung von Persephone durch den
Gott der Unterwelt – eine der wenigen erhaltenen Darstellungen der
alten mystischen Ansicht des Jenseits.
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Vergina, Griechenland |
Wir
waren erstaunt und sehr bewegt – wir hatten ein derart toll
gemachtes Museum einfach nicht erwartet und waren mehr als
begeistert!
Fotografieren
ist hier übrigens erlaubt – allerdings nur ohne Blitz, was
ehrlicherweise nicht ganz einfach ist....
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Vergina, Griechenland |
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Vergina, Griechenland |