Montag, 29. Juni 2009

Masai Mara und Nakuru Nationalpark

Nach einer wunderschönen Woche in Lamu bin ich wieder nach Mombasa gefahren. Hier habe ich meinen Geburtstag verbracht.
Hier haben wir auch gut gefeiert, die Geschenke waren durchaus außergewöhnlich…. Yusufs Familie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass ich vom 17. bis 19. Juni in einem tollen Hotel wohnen soll. Dem Anlas entsprechend eben, und so fand ich mich in einer wilden Diskussion wieder, wer denn nun das Hotel bezahlt. Diese immerhin 35 Euro pro Übernachtung teilten wir dann letztendlich, eine übernahm ich selbst, die andere Yusuf. Ich kam mir eh schon ziemlich komisch vor.

Reisen Afrika Kenia Masai Mara
Masai Mara, Kenia
Die Klimaanlage war eher kontraproduktiv, da ich mich anscheinend doch sehr schnell an die wohligen 28 Grad Nachttemperatur in Lamu gewöhnt habe. Jedenfalls war die Klimaanlage letztendlich bei 24 Grad okay….
Danach war ich für zwei Tage in Shimoni an der Suedkueste. Ein netter kleiner Ort mit einer vorgelagerten Insel. Hier gibt es einen Korallengarten, den man am besten bei Ebbe anschaut. Die Korallen leben zwar nicht mehr, weil sich das Meer zu stark zurückgezogen hat, aber das Ganze schaut toll aus, wie zackige Felsen, die zwischen den Mangroven hervorschauen.
Als nächstes ging es per Bus in gut acht Stunden weiter nach Nairobi, boshaft auch Nairobbery genannt, weil dort so viel geklaut wird….

Reisen Afrika Kenia Masai Mara
Masai Mara, Kenia
Ich versuche gerade, mich von Yusuf und seiner Familie hier ein bisschen freizustrampeln. Die würden mich wohl am liebsten behalten. Von alleine weiterreisen lassen mal ganz zu schweigen. Nun ist aber Kenia wirklich nicht so schwer zu bereisen, es gibt Hotels und Lodges, die Infrastruktur ist gut, viele Einheimische sprechen hervorragend englisch. Was will man mehr? Ein bisschen schwieriger wird es wohl in Nordkenia werden, aber ich werde den Teufel tun und der Familie erzählen, dass ich da hin will….
Reisen Afrika Kenia Masai Mara
Masai, Kenia
Inzwischen bin ich in Nairobi und gut in der Unterkunft Wildebeest Camp angekommen. Gleich bei der Ankunft habe ich drei jungen Frauen aus Skandinavien kennen gelernt, die am Folgetag für vier Tage ins Masai Mara und dann zum Nakurusee wollten. Sie  hatten noch Platz in Ihrem Safariwagen und so konnte ich gleich mit auf Safari! Und wir hatten so viel Glück. Zum einen haben wir einen tollen Fahrer-Guide, der uns viel erklären konnte. Die Unterkünfte waren auch sehr gut, zwei in einem Safarizelt, eine in einem Guesthouse.
Und dann natürlich die Tiere – Elefanten, Löwen, Geparden, Leoparden, Giraffen, Büffel, Zebras, Gnus, Hippos, Nashörner, Krokodile, Flamingos, Geier……. Das volle Programm!!!
Außerdem hat die Migration angefangen, die Wanderung der Tiere von der Serengeti ins Masai Mara. Deswegen haben wir auf einmal mehrere tausend Gnus und Zebras gesehen, die alle in die gleiche Richtung gewandert sind. Einfach genial!
Reisen Afrika Kenia Nakuru
Flamingos im Nakuru Nationalpark, Kenia
Den letzten Tag verbrachten wir im Nakuru Nationalpark, wo es Massen von Flamingos  gibt. Der ganze See sieht rosa aus. Dazu kommen jede Menge Pelikane und andere Vögel. Außerdem Hyänen und natürlich Nashörner!
Das waren wirklich vier tolle Tage!
Nun bin ich wieder in Nairobi, wieder im Wildebeest Camp, diesmal allerdings im Zelt, weil der Schlafsaal voll ist. Ist ein bisschen frisch in der Nacht bei 10 oder 12 Grad, aber es geht, solange kein Regen kommt.
Diesen Sonntag habe ich Bettina Glen besucht. Sie arbeitet unter anderem mit ADAC Leserreisen zusammen und leitet hier in Nairobi ein Reisebüro, das vor allem Safaris anbietet. Sie wohnt in einem wunderschönen Haus in einer tollen und sicheren Gegend und wir hatten einen sehr angenehmen und sonnigen Tag auf ihrer Terrasse.

Reisen Afrika Kenia Masai Mara
Masai Mara, Kenia


Reisen Afrika Kenia Masai Mara
Masai Mara, Kenia
Anfang der Woche habe ich Günter getroffen, einen Bekannten von Yusuf (Mombasa). Günter lebt in Nairobi, ist Österreicher und arbeitet u.a. für die deutsche Botschaft, fliegt als Pilot Leute aus, wenn sie irgendwo in Schwierigkeiten geraten sind und arbeitet für diverse andere Organisationen. Dieser Tag mit ihm in Nairobi wird mir auch in Erinnerung bleiben, da die Kreise, in denen er sich bewegt, nochmal etwas andere sind. Er ist mit der Nichte des amtierenden Präsidenten verheiratet, ist selbst wohl nicht ganz unvermögend, von der Verwandtschaft seitens seiner Frau mal ganz abgesehen. Es ist schon etwas anderes, in einem großen schicken Auto bequem durch Nairobi kutschiert zu werden, statt am Straßenrand auf ein altersschwaches Sammeltaxi zu warten. Die Unterschiede der Lebensstile, der Möglichkeiten, des Standards und allem anderen sind einfach enorm! Direkt neben einer der reichsten Gegenden hier liegen Slums, in denen Menschen leben, die von weniger als 1 Dollar pro Tag leben müssen. Kein Wunder, dass die Kriminalität hier so hoch ist, bei so viel Elend von etwa 85% der Bevölkerung im Vergleich zu denen, die etwas besitzen. Angeblich wohnen in Nairobi 12 Millionen Menschen, gut 8 Millionen von ihnen in slumähnlichen Unterkünften….