Nach einer wunderschönen Woche in Lamu bin ich wieder nach Mombasa
gefahren. Hier habe ich meinen Geburtstag verbracht.
Hier haben wir auch gut gefeiert, die Geschenke waren durchaus
außergewöhnlich…. Yusufs Familie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass
ich vom 17. bis 19. Juni in einem tollen Hotel wohnen soll. Dem Anlas
entsprechend eben, und so fand ich mich in einer wilden Diskussion
wieder, wer denn nun das Hotel bezahlt. Diese immerhin 35 Euro pro
Übernachtung teilten wir dann letztendlich, eine übernahm ich selbst,
die andere Yusuf. Ich kam mir eh schon ziemlich komisch vor.
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Masai Mara, Kenia |
Die Klimaanlage war eher kontraproduktiv, da ich mich anscheinend doch
sehr schnell an die wohligen 28 Grad Nachttemperatur in Lamu gewöhnt
habe. Jedenfalls war die Klimaanlage letztendlich bei 24 Grad okay….
Danach war ich für zwei Tage in Shimoni an der Suedkueste. Ein netter
kleiner Ort mit einer vorgelagerten Insel. Hier gibt es einen
Korallengarten, den man am besten bei Ebbe anschaut. Die Korallen leben
zwar nicht mehr, weil sich das Meer zu stark zurückgezogen hat, aber das
Ganze schaut toll aus, wie zackige Felsen, die zwischen den Mangroven
hervorschauen.
Als nächstes ging es per Bus in gut acht Stunden weiter nach Nairobi,
boshaft auch Nairobbery genannt, weil dort so viel geklaut wird….
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Masai Mara, Kenia |
Ich versuche gerade, mich von Yusuf und seiner Familie hier ein
bisschen freizustrampeln. Die würden mich wohl am liebsten behalten. Von
alleine weiterreisen lassen mal ganz zu schweigen. Nun ist aber Kenia
wirklich nicht so schwer zu bereisen, es gibt Hotels und Lodges, die
Infrastruktur ist gut, viele Einheimische sprechen hervorragend
englisch. Was will man mehr? Ein bisschen schwieriger wird es wohl in
Nordkenia werden, aber ich werde den Teufel tun und der Familie
erzählen, dass ich da hin will….
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Masai, Kenia |
Inzwischen bin ich in Nairobi und gut in der Unterkunft Wildebeest
Camp angekommen. Gleich bei der Ankunft habe ich drei jungen Frauen aus
Skandinavien kennen gelernt, die am Folgetag für vier Tage ins Masai
Mara und dann zum Nakurusee wollten. Sie hatten noch Platz in Ihrem
Safariwagen und so konnte ich gleich mit auf Safari! Und wir hatten so
viel Glück. Zum einen haben wir einen tollen Fahrer-Guide, der uns viel
erklären konnte. Die Unterkünfte waren auch sehr gut, zwei in einem
Safarizelt, eine in einem Guesthouse.
Und dann natürlich die Tiere – Elefanten, Löwen, Geparden, Leoparden,
Giraffen, Büffel, Zebras, Gnus, Hippos, Nashörner, Krokodile, Flamingos,
Geier……. Das volle Programm!!!
Außerdem hat die Migration angefangen, die Wanderung der Tiere von der
Serengeti ins Masai Mara. Deswegen haben wir auf einmal mehrere tausend
Gnus und Zebras gesehen, die alle in die gleiche Richtung gewandert
sind. Einfach genial!
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Flamingos im Nakuru Nationalpark, Kenia |
Den letzten Tag verbrachten wir im Nakuru Nationalpark, wo es Massen
von Flamingos gibt. Der ganze See sieht rosa aus. Dazu kommen jede
Menge Pelikane und andere Vögel. Außerdem Hyänen und natürlich
Nashörner!
Das waren wirklich vier tolle Tage!
Nun bin ich wieder in Nairobi, wieder im Wildebeest Camp, diesmal
allerdings im Zelt, weil der Schlafsaal voll ist. Ist ein bisschen
frisch in der Nacht bei 10 oder 12 Grad, aber es geht, solange kein
Regen kommt.
Diesen Sonntag habe ich Bettina Glen besucht. Sie arbeitet unter
anderem mit ADAC Leserreisen zusammen und leitet hier in Nairobi ein
Reisebüro, das vor allem Safaris anbietet. Sie wohnt in einem
wunderschönen Haus in einer tollen und sicheren Gegend und wir hatten
einen sehr angenehmen und sonnigen Tag auf ihrer Terrasse.
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Masai Mara, Kenia |
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Masai Mara, Kenia |
Anfang der Woche habe ich Günter getroffen, einen Bekannten von Yusuf
(Mombasa). Günter lebt in Nairobi, ist Österreicher und arbeitet u.a.
für die deutsche Botschaft, fliegt als Pilot Leute aus, wenn sie
irgendwo in Schwierigkeiten geraten sind und arbeitet für diverse andere
Organisationen. Dieser Tag mit ihm in Nairobi wird mir auch in
Erinnerung bleiben, da die Kreise, in denen er sich bewegt, nochmal
etwas andere sind. Er ist mit der Nichte des amtierenden Präsidenten
verheiratet, ist selbst wohl nicht ganz unvermögend, von der
Verwandtschaft seitens seiner Frau mal ganz abgesehen. Es ist schon
etwas anderes, in einem großen schicken Auto bequem durch Nairobi
kutschiert zu werden, statt am Straßenrand auf ein altersschwaches
Sammeltaxi zu warten. Die Unterschiede der Lebensstile, der
Möglichkeiten, des Standards und allem anderen sind einfach enorm!
Direkt neben einer der reichsten Gegenden hier liegen Slums, in denen
Menschen leben, die von weniger als 1 Dollar pro Tag leben müssen. Kein
Wunder, dass die Kriminalität hier so hoch ist, bei so viel Elend von
etwa 85% der Bevölkerung im Vergleich zu denen, die etwas besitzen.
Angeblich wohnen in Nairobi 12 Millionen Menschen, gut 8 Millionen von
ihnen in slumähnlichen Unterkünften….