Mwanza am Victoriasee, Tansania |
Tansania lässt sich gut an, was die Einheimischen angeht. Ein junger Mann brachte mich dann zum Internetcafe, das immerhin 30 Minuten Fußmarsch entfernt war – und das, obwohl er selber gar nichts dort zu tun hatte. Er war so besorgt, weil es bereits dunkel war, dass er auf mich wartete und mich dann auch wieder zum Hotel zurück brachte, und zudem am nächsten Tag zum Busbahnhof, weil das, wie gesagt, kein Ort für eine Frau ist… Na, denn! Jedenfalls ein toller Start für Tansania!
Mit Nafisa auf dem Markt, Mwanza, Tansania |
Am folgenden Tag bin ich mit dem Bus weiter nach Mwanza gefahren. Mwanza liegt südlich des Victoriasees und ist die größte Stadt in dieser Gegend. Hier habe ich Nafisa, die Schwester von Yusuf aus Mombasa besucht. Sie ist in Mwanza verheiratet und lebt hier mit Ehemann Murtaza und Enkelin Khadija. Trotz der Einschränkungen zur Zeit des Ramadan nahmen sie mich gerne bei sich auf. Immerhin essen und trinken gläubige Moslems im Ramadan tagsüber gar nichts und gehen jeden Abend in die Moschee. Abendessen gibt es in der Moschee und um 4.00 Uhr morgens wird gefrühstückt. Danach schlafen die meisten Menschen weiter und gehen trotzdem tagsüber ihrer Tätigkeit nach. Nafisa hat es sich nicht nehmen lassen, trotzdem für mich ein Frühstück und ein Mittagessen zuzubereiten. Es ist mit Sicherheit nicht lustig, für andere tolle indische Sachen zu kochen, wenn man selbst nicht essen darf… Das ist ja fast boshaft! Da die Enkelin Khadija erst 3 Jahre alt ist, fastet diese natürlich auch nicht, aber es ist schon etwas anderes, ob man für die Enkelin schnell ein Essen brutzelt, oder für einen Gast ein komplettes Essen kocht. Jedenfalls habe ich mich bei den dreien sehr wohl gefühlt und möchte mich hier nochmal für die Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und ihre Freundschaft, einfach schlicht für alles bedanken.
In Mwanza bin ich auf der Strasse auch ganz zufällig Jose begegnet. Jose habe ich vor etwa zwei Monaten in Nairobi im Hostel kennen gelernt. Er kommt aus Südamerika und ist für drei Monate in Ostafrika unterwegs. Für den kommenden Tag haben wir vereinbart, mit dem Boot zu einer Insel zu fahren. Als sich herausstellte, dass uns der Spass 52 Dollar pro Person kosten würde, änderten wir kurzerhand unsere Pläne und sind mit der ganz normalen Fähre zur nächsten Stadt gefahren, verbrachten auf der anderen Seite einige Zeit und fuhren dann wieder zurück. So kamen wir auch zu einer Fahrt auf dem See für weniger als einen Euro hin und zurück…