Von Mwanza aus ist es eigentlich nicht weit bis Arusha – Luftlinie
zumindest. Das Problem ist, dass man zwei Nationalparks, Serengeti und
Ngorongoro Krater durchqueren müsste. Das bedeutet für Touristen, dass
man die Nationalparkgebühr von 50 Dollar pro Park und Tag bezahlen muss,
ob man nun was sieht vom Bus aus oder nicht… Macht natürlich wenig
Sinn! Also außen herum – das waren dann 14 Stunden im Bus, fünf davon
auf einer sehr schlechten Piste. Als wir am Abend endlich in Arusha
ankamen, waren wir komplett von feinem rötlichen Staub bedeckt, sogar im
Rucksack, der im Bauch des Busses verstaut war, hatte sich der Staub
überall säuberlich verteilt…. Am Folgetag war eine große Wäsche auch für
den Rucksack innen und außen fällig!
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Ngorongoro Krater, Tansania |
In Arusha hatte ich mal wieder Glück und habe eine vierköpfige Gruppe
gefunden, die noch einen Platz im Jeep frei hatte! Unsere Safari ging
zum Manyara See, in den Ngorongoro Krater und zum Tarangire
Nationalpark. Unser Team war international: eine junge Frau aus
Finnland, ein Paar aus Frankreich und ein Japaner. Dazu kamen ein
einheimischer Fahrer, der gleichzeitig unser Guide war, und ein Koch.
Übernachtet haben wir in der Nähe des Manyara Nationalparks. Unser
Zeltplatz war toll auf einem Hügel gelegen, der gleichzeitig der Beginn
des Rift Valley, des großen afrikanischen Grabenbruches, ist. Der Blick
auf den darunter liegenden Nationalpark war genial.
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Manyara Nationalpark, Tansania |
Am ersten Tag fuhren wir in den Manyara Nationalpark. Die
Besonderheit hier sind die auf Bäume kletternden Löwen. Leider bekamen
wir einen solchen erst gar nicht zu Gesicht, sei es kletternd oder
nicht. Dafür gab es jede Menge Antilopen, Affen, Giraffen, Elefanten und
Hippos. Neben dem Salzsee gibt es einige Süßwasserseen, deren Wasser
aus den Bergen beim Ngorongorokrater kommt und das sich die Tiere zum
Trinken teilen müssen.
Abends zauberte unser Koch ein wirklich tolles Essen auf den Tisch und
aus dem nahen Dorf kam eine Akrobatengruppe zum Besuch. Nicht gerade
wenig touristisch, aber letztendlich leben die Dorfbewohner von den
Trinkgeldern der Touristen.
Das Highlight der Gegend haben wir am nächsten Tag besucht, den
Ngorongorokrater. Früher ist hier ein riesengroßer Vulkan gestanden, der
irgendwann in sich zusammengebrochen ist. Heute gibt es nur noch den
Rand des Vulkans, der 2200 Meter hoch ist, zum Krater geht es wiederum
600 Meter nach unten! Auch das Wetter ist jeden Kilometer anders. Beim
Hinauffahren wird es immer kälter und vor allem neblig! So neblig wie
Regensburg an einem wirklich ekelhaften Novembertag…. Auch so kalt!
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Baobab, Tarangire Nationalpark, Tansania |
Oben am Kraterrand ist es extrem windig und trotzdem neblig. Kaum fährt
man allerdings in den Krater, hört der Wind fast auf, der Nebel
verschwindet und macht der Sonne mit ein paar Wolken Platz.
Da es im Krater das ganze Jahr über Wasser gibt, bleiben die Tiere im
Gegensatz zu Masai Mara / Serengeti das ganze Jahr über hier. Es gibt
jede Menge Zebras, Gnus, Büffel, diverse Antilopenarten, Geparden,
Löwen, Flamingos….. Und das alles in einer spektakulären, sehr trockenen
Landschaft mit Salzseen, Süßwassertümpeln mit Hippos, Sumpfgebieten und
Buschland. Eine grandiose Landschaft und ein wirklich toller Tag!
Den letzten Tag unserer Safari haben wir im Tarangire Nationalpark
verbracht. Der ist vor allem bekannt für seine großen Elefantenherden.
Daneben gibt es aber auch Zebras, Gnus, Giraffen, Antilopen, Löwen und
Geparden. Besonders berühmt ist dieser Nationalpark aber auch für seine
vielen Baobab-Bäume. Diese Bäume sehen wirklich lustig aus, da sie einen
sehr breiten knorrigen Stamm und ganz extrem viele sehr verästelte
Zweige haben. Es gibt eine Sage in Afrika, nach welcher der Baobab
unbedingt anders aussehen wollte als die anderen Bäume. Also hat er sich
nach seiner Erschaffung bei Gott beschwert, weil er ziemlich genauso
wie alle anderen Bäume ausgesehen hat. Daraufhin wurde Gott ärgerlich,
riss den Baobab aus und steckte ihn verkehrt herum in die Erde…..
Hmmmm....