Samstag, 14. November 2009

Orange River, Lüderitz und Kolmanskop, Namibia

Ich bin lieber noch ein Stück weitergefahren bis an die Grenze zu Südafrika. Gerade, als ich in Noordoewer ankam, fing es zu regnen an. Alles andere als gute Voraussetzungen fürs Zelten. Beim Zeltplatz angekommen, schüttete es dann so richtig, aber ich hatte Glück und konnte mein Zelt unter einem Dach aufbauen, sodass ich nicht wirklich im Regen stand.

Reisen Afrika Namibia Orange River
Orange River, Namibia
Abends gabs richtig leckeres Huhn, zubereitet von einem Südafrikaner, der ebenfalls im Camp war. Reiseinfos für meine Weiterreise waren inclusive und so kam ich auf ganz neue Ideen, wo ich noch hinfahren könnte.
Die Nacht war regnerisch, aber nicht zu kalt, allerdings musste ich zweimal einen Riesenfrosch aus meinem Zelt entfernen, der anscheinend unbedingt das Zelt mit mir teilen wollte… Hätte ich ihn vielleicht küssen sollen?!
Reisen Afrika Namibia Lüderitz
Lüderitz, Namibia
Am nächsten Tag hörte es zwar auf zu regnen, war aber sehr bewölkt und kühl (etwas über 20 Grad). Die Strasse von Noordoewer nach Rosh Pinah führt zum Teil am Oranjefluss entlang und es gibt immer wieder richtig schöne Ausblicke auf den Fluss, das Gebirge oder Weinberge. Trotz oder zum Teil auch wegen der dramatischen Wolken zum Teil wirklich tolle Farben! In Rosh Pinah begann dann wieder die Teerstrasse, sodass die nächsten 300 Kilometer bis Lüderitz schnell gefahren waren.

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Lüderitz, Namibia
In Lüderitz quartierte ich mich statt im Zelt in einem Backpacker Hostel ein, weil es dort grundsätzlich stürmisch und kühl ist. Hier habe ich abends tatsächlich meinen dicken Fleecepulli gebraucht! Lüderitz ist sowas von deutsch – unglaublich. Die Hauptstrasse nennt sich Bismarckstrasse, viele andere Straßennamen sind ebenfalls deutsch, es gibt Surhaxen mit Kraut, Weissbier und Apfelkuchen nach Omas Rezept. Natürlich spricht man deutsch hier! Die Häuser sehen ebenfalls sehr deutsch aus, wenn auch etwas bunter als normalerweise bei uns.
Reisen Afrika Namibia Kolmanskop
Kolmanskoop, Namibia
Gerade mal 15 Kilometer von Lüderitz entfernt liegt das ehemalige Diamantenschürfgebiet Kolmanskop. Hier lebten bis in die 50er Jahre etwa 4000 Deutsche. Die Stadt war sehr gut organisiert mit Schule, Krankenhaus, Schlachterei, Bäckerei, sogar eine Eismaschine für die Kühlschränke gab es. Die Männer arbeiteten alle als Diamantenschürfer, und die Arbeitsbedingungen waren für damalige Zeit so gut, dass es keinen Mangel an Arbeitskräften gab. Die Arbeiter konnten unbesorgt ihre Familien mit hierher bringen, es gab sogar Kaffeekränzchen und Clubnachmittage für die Damen, um sie bei Laune zu halten.

Ganz in der Nähe von Lüderitz liegt die Lüderitz Peninsula. Hier treffen gelber Sand, dunkle Felsen und türkises Meerwasser unmittelbar aufeinander. Es gibt viele Vögel und Seelöwen, die faul am Diaz Point auf einer kleinen Felseninsel herumliegen. Es gibt hier auch sehr schöne Sandstrände, allerdings sind die Wassertemperaturen, bei denen sich Seelöwen und Pinguinen wohlfühlen, für Menschen zum Baden eher nicht geeignet – es sei denn, man fürchtet sich nicht vor 10 oder 12 Grad kaltem Wasser…. Das kalte Wasser kommt durch eine Meeresströmung direkt aus der Antarktis.