Die letzten paar Tage habe ich außerhalb von Kampala in einem kleinen
Ort namens Jjanya verbracht. Hier gibt es eine Schule, die von der
Regensburger Organisation Ukihi (Uganda-Kinder-Hilfe) unterstützt wird.
Durch diese Organisation, auf die ich kurz vor meiner Abreise gestoßen
bin, habe ich Kontakt zum Schuldirektor Charles bekommen. Um die Anreise
möglichst einfach und kostengünstig für mich zu gestalten und trotzdem
zu vermeiden, dass ich unterwegs verloren gehe, hat mich Charles in
Kampala abgeholt. Mit einem Sammeltaxi fuhren wir zum nächstgelegenen
größeren Ort und dann den Rest zur Schule mit dem Motorrad. Hier sieht
man dann schon das Engagement der Ukihi Leute – es gibt einige neue
Gebäude, andere wurden renoviert, neu gestrichen oder mit neuen Dächern
versehen. Seit einiger Zeit gibt es dank Solarzellen auf dem Dach in
einigen Gebäuden Strom, sodass auch abends gelernt werden kann. Außerdem
verbindet seitdem ein Computer den Direktor mit der Außenwelt. Auch
eine Wasserpumpe gibt es hier, sodass Wasser nicht mehr mühsam von weit
her getragen werden muss. Derzeit ist die Pumpe leider kaputt und zur
Reparatur in Kampala.
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Jjanya, Uganda |
Insgesamt 35 ehemalige Straßenkinder leben hier. Sie werden indirekt
von Ukihi unterstützt, indem hier Projekte gefördert werden, die der
ganzen Schule zugute kommen. Dafür brauchen diese Kinder keine
Schulgebühren zu bezahlen. Die Dankbarkeit dieser Kinder und
Jugendlichen ist riesengroß, sie wissen, dass das ihre Chance ist, und
die kommt nur einmal. Alle wollen möglichst viel lernen, um zu zeigen,
dass sie den Einsatz ihrer Förderer wert sind.
Daneben gibt es seit einiger Zeit ein Programm, dass jedes Schulkind
dieser Schule mittags eine Tasse Porridge bekommt. Dadurch schnellte die
Rate der Schulkinder von gut 600 auf über 700 hoch!
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Jjanya, Uganda |
Ich wohnte für diese Zeit an der Schule in einem Gästehaus direkt auf
dem Gelände, hatte dementsprechend rund um die Uhr Anschluss, hatte in
Annette eine sehr gute Köchin und wurde auch sonst von allen sehr
umsorgt. Ich werde die Zeit immer in guter Erinnerung behalten und
hoffe, dass die Projekte hier in Uganda möglichst vielen Kindern zugute
kommen!
Morgen werde ich eine weiter Schule anschauen, sie ist in Nsumba,
wurde vom DJK in Regensburg mit aufgebaut und liegt wohl ganz in der
Nähe von Jjanya.
Nach der letzten mail war ich noch ein paar Tage
in Kampala. Einen
Nachmittag verbrachte ich ganz gemütlich mit Rhona bei ihr zu Hause,
zusammen mit ihren Söhnen und einer Freundin. Es war richtig schön, dass
wir mal Zeit zum Quatschen hatten, ohne Strassenkinder, ohne Slum,
etc…An meinem letzten Tag in Kampala bin ich mit Father Caesar nach
Nsumba gefahren. Hier liegt die Schule, die lange Zeit vom DJK
Regensburg unterstützt wurde. Es gibt viele Gebäude, die mit Hilfe aus
Deutschland erbaut wurden, andere Häuser wurden saniert, eine
Wasserpumpe installiert, ein Waisenhaus für ganz kleine Kinder gibt es
auch. Für diese 50 Kinder sind vier Frauen zuständig. Die Kleinen hingen
wie die Kletten an uns Besuchern.
Weil gerade Ferien waren, waren natürlich nur die ehemaligen
Straßenkinder in der Schule. Sie haben ja schließlich kein anderes
Zuhause. Über 80 Straßenkinder haben hier eine neue Zukunft gefunden –
ein toller Erfolg!
Nach all der Zeit mit Father Caesar, den Scouts und mit Rhona ist es
doch allmählich an der Zeit gewesen, Kampala zu verlassen. War mal
wieder nicht ganz so einfach, aber es gibt in Uganda noch so viel zu
sehen.