Dienstag, 13. Oktober 2009

Von üblen Geldwechslern an der Grenze...

Meinen letzten Tag in Malawi verbrachte ich in der Hauptstadt Lilongwe. Hier gibt es einen ziemlich großen Markt, auf dem man so gut wie alles bekommt, was man sich nur vorstellen kann. Nachmittags war ich mit Günter und seinem Hund – mit dem typisch malawischen Namen Anton – außerhalb von Lilongwe spazieren. Das war recht spannend, weil Günter als alter Botaniker, der sogar ein Buch über die Pflanzen Malawis geschrieben hat, mir viele der Pflanzen erklären konnte.
Am folgenden Tag ging es weiter nach Sambia. Grenzübertritte sind in diesem Teil Afrikas wenig problematisch, die jeweiligen Visa erhält man einfach an der Grenze, meist gegen 50.- US. In Lilongwe konnte ich endlich mein Bankproblem von Karonga lösen. Damals wollte ich etwa 100.- Euro abheben, bekam auch eine Quittung vom Automaten, aber leider kein Geld. Die Filiale in Karonga konnte dieses Problem nicht lösen, das Ganze wurde nach Lilongwe transferiert mit der Aussage, dass das Geld innerhalb von 24 Stunden auf die Kreditkarte zurückgebucht würde…. Das waren afrikanische 24 Stunden. Fast zwei Wochen später war ich dann auf der Bank in Lilongwe, sie konnten das Geld nicht auf die Kreditkarte zurückbuchen. Deswegen bekam ich die 100 Euro in Kwacha ausbezahlt. Prinzipiell okay, aber das war an meinem vorletzten Tag in Malawi…
Es ist selten gut, an der Grenze mit einem hohen Betrag in einheimischer Währung aufzutauchen, jeder Geldwechsler weiß, dass man den Betrag dringend tauschen muss. Malawische Kwacha kann man auf der anderen Seite der Grenze und weiter in Sambia kaum mehr loswerden.
Geldwechsler an der Grenze sind per se windige Burschen, aber die an dieser Grenze waren schon besonders dreist. Einer wollte mich gar auf derart dummdreiste Art und Weise übers Ohr hauen, dass es schon fast beleidigend war!
Erst schmuggelte er zwischen seine 50000er Scheine ein paar 10000er, die ziemlich ähnlich ausschauen. Als nächstes behauptete er, ich hätte ihm keine 18000 malawische Kwacha gegeben, sondern nur 11000…. Da hatte ich aber Gott sei Dank sein Geld schon! Ich bin dann zur Immigration und meinte, er hat nun 10 Minuten Zeit sich folgendes zu überlegen:
1. Wir canceln den ganzen Deal, ich bekomme mein Geld komplett zurück und er seines.
2. Wir lassen alles so, wie es ist. Oder:
3. Wir gehen zur Polizei.
Der Typ war nicht begeistert, aber letztendlich cancelten wir das alles und beschäftigten  neutrale Unbeteiligte mit dem Zählen der jeweiligen Kohle.
Dummdreist, aber anscheinend funktionierts hin und wieder!