Malawi - Livingstonia

Nach ein paar weiteren Tagen am Strand zur Erholung von all diesen Festivitäten bin ich weiter in Richtung Malawi gereist. Da so viel Interessantes auf dem Weg von Kenia bis hierher passiert ist, bin ich doch immer wieder länger als geplant in einzelnen Orten geblieben, sodass ich nun zeitlich etwas in Verzug geraten bin. Deswegen werde ich mir Mosambik einfach für ein nächstes Mal aufheben. Das macht deutlich mehr Sinn als durchzuhetzen, nur damit man dort war.
Nach zwei sehr anstrengenden Tagen im Bus war ich dann endlich nahe der Grenze zu Malawi. Die Busse in Kenia, Uganda, Ruanda und Tansania sind im Normalfall ganz gut, leidlich schnell und halbwegs gut gewartet (mit Abstrichen in Uganda, dafür sehr gut in Ruanda). Man kann in Tansania gut und gerne in 6 Stunden 300 oder gar 350 Kilometer Bus fahren. In Kenia werden derzeit viele Strassen repariert, da dauert es etwas länger, in Ruanda sind die Distanzen eh sehr kurz, da fährt man in vier Stunden einmal quer durch….

auf der Mushroomfarm, Livingstonia, Malawi

Na ja, Malawi scheint da etwas anders zu sein. Die meisten Busse sind extrem langsam, fahren los, wenn sie brechend voll sind, viele der Fahrzeuges sind in einem sehr beklagenswerten Zustand und zu manchen Destinationen gehen gar keine öffentlichen Verkehrsmittel, z.B. nach Livingstonia….

Livingstonia, Malawi

Man muss aber auch dazusagen, dass Livingstonia am Ende einer hoffungslos schlechten Strasse auf einem Berg liegt. Letztendlich hatte ich Glück, und nach gut vier Stunden Warten hat mich ein Lastwagen mit einer großen Ladung Sand und 30 Passagieren oben drauf mitgenommen. Wir haben für die 10 Kilometer bis zu meiner Unterkunft, der Mushroom Farm, etwa eine knappe Stunde gebraucht, aber zumindest saßen wir weich auf dem Sand…
Die Mushroom Farm liegt direkt an einem steilen Abhang, von wo aus es mehrere hundert Meter nach unten geht. Es gibt kleine Plattformen mit Blick in die Ebene, auf denen ein Zelt gut Platz findet. Der Blick ist genial, für Nachtbiesler wie mich ist das Setting allerdings zum Teil etwas abenteuerlich…

Jacarandabaum, Malawi

Eine der Aushilfen aus Australien feierte an einem Abend seinen Geburtstag, deswegen kamen alle Gäste in den Genuss eines gegrillten Schweins, tollen Salaten und Kartoffeln und natürlich jeder Menge Drinks. Dass dies bei einem derartigen Setting nicht ganz ungefährlich ist, versteht sich von selbst, aber der einzige Unfall in der dieser Nacht verlief Gott sei Dank glimpflich….
Als nächstes bin ich nach Mzuzu gefahren, eine der größten Städte im Norden Malawis, was aber nicht unbedingt arg viel heißen muss. Das war ein sehr einfaches Reisen, weil Richard aus den USA seinen Jeep randvoll mit Rucksacktouristen packte, die alle nach unten wollten. Sehr praktisch! Da wir uns die Benzinkosten teilten, war auch wirklich jedem geholfen.
In Mzuzu habe ich in einem Hostel mit dem lustigen Namen Mzoozoozoo übernachtet. Leckere Riesenburger und billiges Bier machen die Bar samt Restaurant zu einem Magneten für unterschiedlichste Traveller, Einheimische und andere Reisende, die hier bereits für Monate hängengeblieben sind und schon fast zum Inventar zu gehören scheinen…