Nun ist es also mal wieder soweit – nach 1 Jahr, 7 Monaten und 11
Tagen ging es endlich mal wieder los. Nein, kein Afrika diesmal, sondern
Indien. Auch nichts wirklich neues, auch da bin ich inzwischen
Wiederholungstäterin… Immerhin das 7. Mal.
Vorgenommen habe ich mir den Norden, genauer gesagt von Delhi nach
Kalkutta. In Teilen ist das die Strecke meiner allerersten Indienreise.
Damals, vor 16 Jahren, hatte ich mit geschworen, nie mehr nach Indien zu
fahren. Ein Meineid, zweifelsohne. 11 Jahre habe ich durchgehalten,
irgendwann haben mich dann allerdings meine eigenen Reisebürokunden
überzeugt, es noch einmal zu versuchen. Das war Südindien – und es war
einfach toll, so toll, dass ich noch 5 mal in dieses Riesenland gefahren
bin. Nach Südindien die unbekannte Mitte, dann Kerala, anschliessend
Rajasthan, später Uttaranchal – und jetzt eben das damals so verhasste
Stück mit Varanasi.
Muss jetzt
doch mal nachsehen, ob's wirklich so schlimm ist in Varanasi….
Also ging es am 13.12. los via Dubai. Die 9 Stunden Aufenthalt in
Dubai waren gar nicht so unpraktisch - immerhin lang genug, um mit der
tollen neuen Metro in die Stadt zu fahren… Und in Dubai ist's noch
keinem langweilig geworden….
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Mauergucker, Delhi |
Dann nochmal knapp drei Stunden im Flieger, und schon war ich in
Indien. In weiser Voraussicht hatte ich ein Hotel vorgebucht, mit
Transfer. Und kam es so, wie es kommen musste – natürlich hat niemand
mit einem Schild mit meinem Namen drauf am Airport gewartet… Also
schnappte ich mir den nächstbesten intelligent aussehenden Menschen.
Interessanterweise ein Angestellter eines grossen Hotels in Delhi, der
selbst Kunden abgeholt hat. Der hat dann im Ivory Palace angerufen. Die
mussten erst mal nach der Buchung suchen - kein wirklich beruhigendes
Gefühl… Buchung war da, Transfer nicht. Na toll, das ganze fing ja schon
gut an… Also gut, ab ins nächstbeste Taxi mit radebrechendem Fahrer,
der sich im Stadtteil Karol Bagh anscheinend nicht wirklich gut
auskannte… Aber irgendwann haben wir das Ivory Palace Hotel dann
gefunden – immerhin ist es knallrot angemalt und eigentlich nicht zu
übersehen – wenn man zumindest in etwa weiss, wo es ist…
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Eine Schönheit ist das Ivory Palace Hotel nicht gerade, aber für
Delhi-Verhältnisse angemessen und halbwegs sauber. Laut ist es in Delhi
überall und lasches Personal gibt's auch in so gut wie allen Hotels.
Also insofern ein guter Start einer Indienreise. Sozusagen Welcome back
to good old India!
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Bahai Tempel, Delhi |
Obwohl ich bereits zum vierten Mal in Delhi war, kann ich diesen
Moloch nach wie vor nicht leiden. Zu viele Menschen, überall Müll, das
absolute Chaos auf der Strasse, ein ruhiges Hotelzimmer ist der Traum
aller schlaflosen Touristen in dieser Stadt. Dazu kommen unmögliche
Rikschafahrer, verlogene Geschäftsbesitzer, und Menschen, die einen
gerne mal in die falsche Richtung schicken…. Und das kann in Delhi einen
weiten Umweg bedeuten…
Aber gut, wenn man's weiß, kann man sich drauf einstellen.
Delhis
Sehenswürdigkeiten sind über die ganze Stadt verteilt und so gab's auch
beim vierten Besuch noch einiges zum anschauen – zum einen das India
Gate, das zum Gedenken an die gefallenen indischen Soldaten des ersten
Weltkriegs gebaut wurde, das Regierungsviertel und die Stelle, an der
Ghandi niedergeschossen wurde. Hier steht nun ein sehr gut gemachtes
Museum.
Ziemlich weit
ausserhalb, aber absolut sehenswert ist der Bahaitempel. Er hat die
Form einer Lotosblüte. Anscheinend war an diesem Tag das Pendant zu
unserem Schulwandertag in Deutschland – gefühlt die Hälfte aller Schüler
von ganz Delhi waren zeitgleich am gleichen Tempel wie ich…. Und alle
wollten natürlich wissen, wo ich herkomme, wie ich heisse, dann so
superspannende Dinge wie z. B der Name meines Vater und dann noch, wie
mir Indien gefällt….