Bodhgaya
wie auch Rajgir, unser nächstes Ziel, sind beides Orte in Bihar. Bihar
ist der rückständigste und ärmste Staat von Indien. Wenige Touristen
bereisen die Gegend (von Bodhgaya mal abgesehen). Die Menschen sind
deswegen immer sehr erstaunt, wenn Touristen im Bus sitzen. Nicht
wenigen merkt man durchaus an, dass sie zum ersten Mal Weiße sehen.
Aber durch die Bank alle freundlich, nirgends ein Dollarzeichen in den
Augen, was in touristischen Gegenden ja doch sehr häufig passiert. Man
hat das Gefühl, dass die Menschen stolz sind, im gleichen Fahrzeug zu
sitzen – und wenn's eine überfüllte Rikscha mit 12 (!) Personen ist. Als
da die letzten beiden "eingestiegen" sind, mussten Tanya und ich so
lachen, dass alle anderen mit einstimmten. So eine lustige Fahrt hatten
wir wohl alle noch nie…..
|
Narlanda |
Bihar
wird von vielen Problemen geplagt – eine hohe Analphabetenquote, riesige
Familien, die größte Armut unter der Landbevölkerung (wenige Landlords
mit Riesenbesitz und viele Arme ganz ohne Land), Dürre, schlechte
Straßen, komplett vermüllte, heruntergekommene Städte und eine linke
Rebellengruppe, die die Gegend unsicher macht. Immer wieder kommt es in
Bihar zu Entführungen und Schießereien.
Touristen
betrifft das eher nicht, aber natürlich kann man theoretisch aus
Versehen im Weg stehen….
Unsere
Zugfahrt zurück von Gaya nach Varanasi war auch ein Klassiker –
Wartelistenplatz 86 und 87. Die Plätze wurden vom Station Manager vor
der Abfahrt bestätigt – und die Plätze waren natürlich nicht frei.
Aber – wir waren mitten in eine Gruppe junger Sportler geraten, die
von Kalkutta zurück nach Delhi gefahren sind. Zwei blonde Frauen – da
rutscht man doch schnell mal zusammen und macht Platz für die Damen. Und
somit war das Unterhaltungsprogramm für die nächsten 5 Stunden
gesichert….
|
Dorfkind, Narlanda |