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Unsere Unterkunft in Bodhgaya |
Ich hatte doppelt Glück schon bei der Hinfahrt – zum einen
habe ich Tanya aus den USA kennen gelernt, die von der Idee begeistert
war und sich anschloss, zum anderen wollten zwei Japaner für einen
Tagesausflug nach Bodhgaya fahren. Also haben wir ein Auto gemietet, das
uns 4 dorthin brachte (knapp 5 Stunden Fahrt), Tanya und ich sind dort
geblieben.
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Moti, der Elefant, Bodhgaya |
War immer noch das Problem der Unterkunft – überall Zelte, überall
Menschen, alle Klöster voll mit riesigen Matratzenlagern. Also erst mal
zur Touristeninformation. Dort wollte es der Zufall, dass gerade ein
junger Mann da war, dessen Vater ein paar Zimmer in einer Hütte
vermietet. Perfekt – eine sehr urige Unterkunft aus Lehm mit Tüchern an
den Wänden und einem Doppelbett. Es gab sogar manchmal Strom und heisses
Wasser.
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Dalai Lama in Bodhgaya |
Außerdem: unser direkter Nachbar war ein Elefant! Moti, der Elefant,
wurde schnell unser Freund, nachdem wir ihn mit ein paar Handvoll
leckerem Reis gefüttert haben.
Einen Elefant als Nachbarn, das hatte ich auch noch nie!
Gut, Unterkunft war klar, dann ab ins Gewühl! Es war einfach
unbeschreiblich. Überall saßen und lagen Menschen. Der Dalai Lama hielt
seine "lectures" von einem Kloster aus, das Ganze wurde per Leinwand und
Lautsprechern übertragen. Und überall Menschen, die ihm zuhörten, die
tausende von Kilometern gereist sind, um ihn zu sehen. Thailänder,
Vietnamesen, Menschen aus Sri Lanka und Bhutan und natürlich viele
Exiltibeter. Und viele Menschen aus dem Westen. Eine richtig bunte
Mischung.
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Pilgermassen in Bodhgaya |
Diese vielen Menschen hatten natürlich zur Folge, dass man überall
für alles und jedes anstehen musste. Im Restaurant kein Platz, für eine
Flasche Wasser lange Schlangen, selbiges für den Haupttempel. Aber die
Atmosphäre war relaxed, die Menschen entspannt und zufrieden, dass sie
hier sein konnten. Und natürlich wieder mal ein Eldorado für Fotografen!
All diese Menschen von überall her, die religiösen Rituale, die große
Freude der Menschen und ihre Zufriedenheit – das alles machte dieses
Zusammenkommen so speziell!
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Mönch, Bodhgaya |
In der
ersten Nacht in unserer Hütte wurden wir buchstäblich von Moskitis
aufgefressen. Während der ganzen Reise keine einzige Mücke, und jetzt,
wo wir nur mit Sturmgepäck und ohne Spray oder Netz unterwegs waren,
tauchten diese Biester in Scharen auf! Weil es so kalt war, hatten die
Moskitos nicht viel Auswahl – bis auf unsere Gesichter war alles im
Schlafsack…. Aber unserer Gesichter waren dann am Morgen schon sehr in
Mitleidenschaft gezogen. Für die zweite Nacht organisierte unsere
Familie ein Moskitonetz, dann hörten wir nur noch das böse Summen,
konnten aber beruhigt schlafen.
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Bodhi Tree, Bodhgaya |
In
Bodhgaya gibt es viele Klöster, aber das von Karmapa ist besonders toll.
(Karmapa ist ein hoher Lama aus Tibet, der noch als Jugendlicher nach
Indien geflohen ist). Dieses Kloster hat mich so richtig an meine Reise
nach Tibet 1998 erinnert. Auch hier ein richtig volles Matratzenlager
für die vielen Pilger.
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Pilgerin, Bodhgaya |
Am
Nachmittag hat uns der 17-jährige Sohn des Elefanten- und
Hüttenbesitzers zu einem Tempel außerhalb von Bodhgaya gebracht. Der
Tempel war nicht das eigentlich spannende für Tanya und mich, sondern
die Landschaft, die Bauern, die ihre Arbeit verrichten, das satte Grün
der jungen Pflanzen und die neugierigen und zugleich scheuen Menschen.
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Dorffrau bei Bodhgaya, Bihar |
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Dorffrauen bei Bodhgaya, Bihar |