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Vilius, Litauen |
Vilnius, die Hauptstadt
Litauens, hat gegenüber den anderen Hauptstädten des Baltikums
einen ganz eigenen Reiz. Sie ist auf mehrere Hügeln verteilt und
wird von vielen barocken Kirchtürmen überragt. Anders als Estland
und Lettland können die Litauer stolz auf eine Eigenstaatlichkeit im
Mittelalter zurückblicken. Ausdruck dafür ist ihre im 14.
Jahrhundert begründete neue Hauptstadt Vilnius.
Großfürst Gedeminas hat
im Jahr 1323 Menschen allen Glaubens in seine junge Hauptstadt
geladen. Die Stadt hatte über die Jahrhunderte viele Namen - die
Litauer nannten sie Vilnius, die Polen Wilno, die Juden Wilne, Russen
und Deutsche Wilna.
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Vilnius, Blick auf Burg, Litauen |
Verschiedene Völker und
Religionen haben im 14. Jahrhundert in Frieden nebeneinander
gelebt.
Neben Krakau entwickelte sich Vilnius zur zweiten Hauptstadt im
riesigen Polnisch-Litauischen Großreich, das zu seiner Blütezeit
von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.
Gedeminas ließ eine Burg an
der Mündung des Flüsschens Vilnia in die Neris errichten.
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Vilnius, Litauen |
Auffallend sind in Vilnius die vielen
Kirchen. Wunderschön ist auch die alte Universität mit ihren vielen
Innenhöfen, die teilweise im Stil der italienischen Renaissance
erbaut wurden. Die Universität in Vilnius ging aus einem
Jesuitenkolleg hervor. Sie wurde 1579 gegründet und ist somit die
älteste und traditionsreichste Hochschule nicht nur des Baltikums,
sondern ganz Ostmitteleuropas.
Wegen seiner vielen Kirchen hat Vilnius
auch den Beinamen "Rom des Nordens". Andere nennen die
Stadt auch "Jerusalem des Ostens". Bis zum Zweiten
Weltkrieg haben in dieser Stadt 80.000 Juden gelebt. Wilne, wie sie
die Stadt nannten, wurde zu einem Zentrum der jüdischen Aufklärung.
Nur eine von früher einhundert Synagogen erinnert heute noch an das
jüdische Erbe der Stadt.
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St. Stanislaus Kathedrale, Vilnius, Litauen |
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Vilnius, Litauen |
Die Nazis pferchten die Juden ins
Ghetto von Vilnius und löschten die jüdische Bevölkerung der Stadt
fast völlig aus. Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde die
Bevölkerung von Vilnius mehr oder weniger "ausgewechselt".
Zehntausende Polen wurden am Kriegsende von den Sowjets vertrieben,
die Juden waren von den Nazis ermordet worden. Nach dem Krieg
siedelten sich Russen und Litauer aus der Provinz in der Stadt an.
Heute hört man in Vilnius wieder viel Polnisch. Vor
allem, wenn polnische Pilgergruppen am berühmten "Tor der
Morgenröte" beten. Das Bildnis der Madonna von Vilnius wird
sowohl von Katholiken als auch Orthodoxen verehrt.
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Tor der Morgenröte, Vilnius, Litauen |
Kirchglocken hört
man in Vilnius ständig. Direkt daneben ist das moderne Leben spürbar
– in den vielen Cafes und Restaurants, in den vielen Geschäften
und auf der Straße.
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Vilnius, Litauen |
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Vilnius, Litauen |
Auch sonst ist internationales in: es gibt viele
Restaurants mit Gerichten aus aller Welt. Sogar meine geliebten
Chatchapuri aus Georgien gibt es hier... Schon das ist Grund genug,
sich in diese Stadt zu verlieben...
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Chatchapuris aus Georgien, Vilnius, Litauen |
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Orthodoxe Kirche Heilig Geist, Vilnius, Litauen |
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Orthodoxe Kirche Heilig Geist, Vilnius, Litauen |
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Orthodoxe Kirche Heilig Geist, Vilnius, Litauen |
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Katharinenkirche, Vilnius, Litauen |
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Österreichisches Konsulat, Vilnius, Litauen |