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Spreethoogte Pass, Namibia |
Nach geschlagenen zwei Stunden durften wir dann endlich losfahren.
Das erste kleine Stück bis zur Stadtgrenze durfte ich noch fahren, dann
hat mein Vater seine Leidenschaft für das Allradfahrzeug und für den
Linksverkehr entdeckt und fuhr die restlichen 4300 (!) Kilometer selbst.
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Spreethoogte Pass, Namibia |
Die erste Nacht verbrachten wir am Spreethoogte Pass, wo wir eine
geniale Aussicht auf die Berge und die angrenzende Namib hatten. Vor
allem der Sonnenuntergang war spektakulär. Das Aufbauen des Zeltes
gestaltete sich gar nicht so leicht, unter anderem, weil es auf diesem
Pass ganz extrem windig war.. Nach gut 1,5 Stunden waren endlich beide
Zelte fertig, Muttern zauberte noch ein Abendessen, was bei diesem Sturm
mit Sicherheit auch nicht leicht war.
Bereits nach der ersten Nacht im Dachzelt konnten wir sagen, dass das
für uns die richtige Art des Reisens ist, wir haben gut geschlafen,
niemand ist die Leiter heruntergefallen, wir haben zum Auf- und Abbau
der Zelte zwar lange gebraucht, aber das ist schlicht und ergreifend
Übung und ein gewisses Maß an Taktik.
Nun ging es weiter nach Sesriem, wo wir zwei Übernachtungen auf einem
staatlichen Campingplatz gebucht hatten. Schon im Campingplatz mussten
wir auf Allrad umschalten, weil die normale Übersetzung Probleme mit dem
tiefen und weichen Sand hatte.
Am Nachmittag wanderten wir durch den Sesriem Canyon, eine tiefe
Schlucht, die von einem Fluss gegraben wurde, der hier entlangdonnert,
wenn es denn mal regnet (was aber nicht allzu oft der Fall ist).
Der Canyon leuchtet in der Nachmittagssonne gelb, ocker und orange und bietet bei jeder Kurve neue tolle Fotomotive.
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Sesriem Canyon, Namibia |
Den Spätnachmittag verbrachten wir auf der Elimdüne, die gerade mal
drei Kilometer vom Camp entfernt liegt. Hier kann man sehr gut das
Farbenspiel beim Sonnenuntergang auf die Naukluftberge beobachten. Und
endlich mal wieder Sand. Ich weiß, dass viele Menschen Sand zwischen den
Zehen nicht so sehr schaetzen, ich fands schon immer toll!
Da wir am folgenden Tag zum Sonnenaufgang auf Düne 45 sein wollten
und deswegen sehr früh aufstehen mussten, entschied ich mich dafür, an
diesem Abend mein Dachzelt wegen Zeitersparnis in der Früh nicht
aufzubauen und lieber auf der Matratze im Sand zu schlafen. Die Eltern,
gar nicht feige, schlossen sich mir an und so übernachteten wir alle
drei im Freien. Ich konnte damals noch nicht ahnen, dass diese Idee zu
einem für die Eltern gefühlten Highlight der ganzen Reise werden sollte.
Ja ja, die Nächte im 1000 Sterne Hotel sind schon etwas besonderes, vor
allem in der Wüste, wo man das Gefühl hat, dass die Sterne deutlich
näher an der Erde sind als sonst.
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Wüste Namib, Namibia |
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Wüste Namib, Namibia |
Am folgenden Morgen waren wir mit die ersten im Nationalpark und die
ersten bei Düne 45. Allerdings war es ziemlich neblig zu Beginn, sodass
der Sonnenaufgang leider nicht so eindrucksvoll wie erhofft war, dafür
war etwas später das interessante Phänomen zu sehen, wie Sonne und Nebel
bei den Sanddünen aufeinandertreffen. Die Farben waren dadurch zwar
nicht leuchtend gelb oder orange, das Ganze hatte aber gerade durch den
Nebel seine eigenen Reize.
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Wüste Namib - Hidden Vlei, Namibia |
Als nächstes fuhren wir weiter ins Dead Vlei. Hier sammelt sich neben
den riesigen Sanddünen immer wieder mal Wasser, das aber sehr schnell
verdunstet. Zurück bleibt eine sehr helle, fast weiße Schicht, die sehr
hart ist und später in rissige Stücke bricht. Man hat hier das Gefühl,
auf einem anderen, extrem unwirtlichen Planeten zu sein. Ganz davon
abgesehen, dass hier wirklich die Sonne unbarmherzig brennt, gibt es
außer ein paar knorrigen, meist abgestorbenen Bäumen keinen Schatten und
natürlich auch keine Tiere. Eine unwirtliche, aber trotzdem
beeindruckende Szenerie!
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Wüste Namib - Hidden Vlei, Namibia |
Die höchsten Dünen mit bis zu 325 Metern stehen im Sossusvlei selbst.
Die Sicht von den Duenen hier ist definitiv spektakulär und das
Sandmeer zu allen Seiten einfach überwältigend. Bei meinem Aufstieg war
es leider schon etwas zu spät für leuchtende Farben (ich war gegen 9.30
dort), aber es war trotzdem toll!
Muttern hat es anscheinend nicht so mit Sand, vor allem nicht mit dem
zwischen den Zehen, aber Papa und ich wollten unbedingt am Nachmittag
nochmal im Sand spielen. So fuhren wir die 65 Kilometer bis zu den
großen Dünen, diesmal zum Hidden Vlei. Fototechnisch gesehen war dies
eines der Highlights, weil sowohl die Uhrzeit und damit das Licht als
auch die Formen der Dünen stimmten. Nur gut, dass die Eltern den Laptop
mitgeschleppt haben, sodass ich die Fotos der bisherigen Reise
herunterladen konnte, um Platz zu schaffen für neue. Immerhin sind
inclusive Namibia bisher 9000 Fotos entstanden!