Freitag, 11. Dezember 2009

Namibia mit den Eltern - Sprethogte Pass und Wüste Namib


Reisen Afrika Namibia Spreethoogte Pass
Spreethoogte Pass, Namibia
Nach geschlagenen zwei Stunden durften wir dann endlich losfahren. Das erste kleine Stück bis zur Stadtgrenze durfte ich noch fahren, dann hat mein Vater seine Leidenschaft für das Allradfahrzeug und für den Linksverkehr entdeckt und fuhr die restlichen 4300 (!) Kilometer selbst.

Reisen Afrika Namibia Spreethoogte Pass
Spreethoogte Pass, Namibia
Die erste Nacht verbrachten wir am Spreethoogte Pass, wo wir eine geniale Aussicht auf die Berge und die angrenzende Namib hatten. Vor allem der Sonnenuntergang war spektakulär. Das Aufbauen des Zeltes gestaltete sich gar nicht so leicht, unter anderem, weil es auf diesem Pass ganz extrem windig war.. Nach gut 1,5 Stunden waren endlich beide Zelte fertig, Muttern zauberte noch ein Abendessen, was bei diesem Sturm mit Sicherheit auch nicht leicht war.
Bereits nach der ersten Nacht im Dachzelt konnten wir sagen, dass das für uns die richtige Art des Reisens ist, wir haben gut geschlafen, niemand ist die Leiter heruntergefallen, wir haben zum Auf- und Abbau der Zelte zwar lange gebraucht, aber das ist schlicht und ergreifend Übung und ein gewisses Maß an Taktik.

Nun ging es weiter nach Sesriem, wo wir zwei Übernachtungen auf einem staatlichen Campingplatz gebucht hatten. Schon im Campingplatz mussten wir auf Allrad umschalten, weil die normale Übersetzung Probleme mit dem tiefen und weichen Sand hatte. 
Am Nachmittag wanderten wir durch den Sesriem Canyon, eine tiefe Schlucht, die von einem Fluss gegraben wurde, der hier entlangdonnert, wenn es denn mal regnet (was aber nicht allzu oft der Fall ist).
Der Canyon leuchtet in der Nachmittagssonne gelb, ocker und orange und bietet bei jeder Kurve neue tolle Fotomotive.
Reisen Afrika Namibia Sesriem Canyon
Sesriem Canyon, Namibia
Den Spätnachmittag verbrachten wir auf der Elimdüne, die gerade mal drei Kilometer vom Camp entfernt liegt. Hier kann man sehr gut das Farbenspiel beim Sonnenuntergang auf die Naukluftberge beobachten. Und endlich mal wieder Sand. Ich weiß, dass viele Menschen Sand zwischen den Zehen nicht so sehr schaetzen, ich fands schon immer toll!
Da wir am folgenden Tag zum Sonnenaufgang auf Düne 45 sein wollten und deswegen sehr früh aufstehen mussten, entschied ich mich dafür, an diesem Abend mein Dachzelt wegen Zeitersparnis in der Früh nicht aufzubauen und lieber auf der Matratze im Sand zu schlafen. Die Eltern, gar nicht feige, schlossen sich mir an und so übernachteten wir alle drei im Freien. Ich konnte damals noch nicht ahnen, dass diese Idee zu einem für die Eltern gefühlten Highlight der ganzen Reise werden sollte. Ja ja, die Nächte im 1000 Sterne Hotel sind schon etwas besonderes, vor allem in der Wüste, wo man das Gefühl hat, dass die Sterne deutlich näher an der Erde sind als sonst.

Reisen Afrika Namibia Wüste Namib
Wüste Namib, Namibia
Reisen Afrika Namibia Wüste Namib
Wüste Namib, Namibia
Am folgenden Morgen waren wir mit die ersten im Nationalpark und die ersten bei Düne 45. Allerdings war es ziemlich neblig zu Beginn, sodass der Sonnenaufgang leider nicht so eindrucksvoll wie erhofft war, dafür war etwas später das interessante Phänomen zu sehen, wie Sonne und Nebel bei den Sanddünen aufeinandertreffen. Die Farben waren dadurch zwar nicht leuchtend gelb oder orange, das Ganze hatte aber gerade durch den Nebel seine eigenen Reize.


Reisen Afrika Namibia Wüste Namib
Wüste Namib - Hidden Vlei, Namibia
Als nächstes fuhren wir weiter ins Dead Vlei. Hier sammelt sich neben den riesigen Sanddünen immer wieder mal Wasser, das aber sehr schnell verdunstet. Zurück bleibt eine sehr helle, fast weiße Schicht, die sehr hart ist und später in rissige Stücke bricht. Man hat hier das Gefühl, auf einem anderen, extrem unwirtlichen Planeten zu sein. Ganz davon abgesehen, dass hier wirklich die Sonne unbarmherzig brennt, gibt es außer ein paar knorrigen, meist abgestorbenen Bäumen keinen Schatten und natürlich auch keine Tiere. Eine unwirtliche, aber trotzdem beeindruckende Szenerie!
Reisen Afrika Namibia Wüste Namib
Wüste Namib - Hidden Vlei, Namibia
Die höchsten Dünen mit bis zu 325 Metern stehen im Sossusvlei selbst. Die Sicht von den Duenen hier ist definitiv spektakulär und das Sandmeer zu allen Seiten einfach überwältigend. Bei meinem Aufstieg war es leider schon etwas zu spät für leuchtende Farben (ich war gegen 9.30 dort), aber es war trotzdem toll!

Muttern hat es anscheinend nicht so mit Sand, vor allem nicht mit dem zwischen den Zehen, aber Papa und ich wollten unbedingt am Nachmittag nochmal im Sand spielen. So fuhren wir die 65 Kilometer bis zu den großen Dünen, diesmal zum Hidden Vlei. Fototechnisch gesehen war dies eines der Highlights, weil sowohl die Uhrzeit und damit das Licht als auch die Formen der Dünen stimmten. Nur gut, dass die Eltern den Laptop mitgeschleppt haben, sodass ich die Fotos der bisherigen Reise herunterladen konnte, um Platz zu schaffen für neue. Immerhin sind inclusive Namibia bisher 9000 Fotos entstanden!