Die demokratische Republik Congo (DRC) ist so riesengroß, dass es
ziemlich schwierig ist, einen halbwegs vernünftigen Eindruck in ein paar
Wochen zu gewinnen. Viele Gegenden sind seit Jahren nicht wirklich
bereisbar, weil dort Bürgerkriege herrschen, das gilt vor allem für die
östlichen Gebiete Ituri und Kivu, also die ehemals touristischen Gebiete
mit den Gebirgen und den Berggorillas. Auf meiner Reise habe ich
deswegen nur einen sehr kleinen Teil von DRC besucht, und das alles auf
der westlichen, also "sicheren" Seite.
|
Kinshasa, Demokratische Republik Kongo |
|
Statue von König Leopold aus Belgien, Demokratische Republik Kongo |
Die Hauptstadt Kinshasa ist derzeit eine riesige Baustelle mit sehr
viel Staub, Abgasen, zu vielen Menschen, viel zu vielen Autos und Smog.
Deswegen auch unerträglich heiß. Natürlich auch nicht ungefährlich, was
Kleinkriminalität, Überfälle und Erpressung durch korrupte Beamte,
Polizisten und Soldaten angeht. All das realisiert man als Tourist
schnell, wenn nicht gar nach ein paar Minuten. Unser Hotel lag
praktischerweise im Zentrum, war relativ sauber und durch Tag- und
Nachtwächter auch sicher. Arg viel zu sehen gibt es in Kinshasa nicht.
Wir haben unser Visum für die Republik Congo (RC) organisiert, haben den
Handwerkermarkt besucht, wo es tolle Masken und anderen touristischen
Krimskrams gibt, und waren oft im libanesischen Restaurant. Interessant
ist das ethnografische Museum mit all den alten Masken,
Musikinstrumenten und Statuen von Koenig Leopold und Stanley.
Ansonsten muss man hier sehr mit dem Fotografieren aufpassen.
Angeblich wurde das alte System zwar abgeschafft, dass man eine
schriftliche Bestätigung benötigt, um überhaupt fotografieren zu dürfen,
aber das ist natürlich noch nicht bis zu jedem Polizisten oder Soldaten
durchgedrungen. In ganz DRC gibt es unglaublich viele Uniformierte, die
extrem schlecht bezahlt werden und deswegen jede Chance nutzen, ihr
mageres Gehalt durch eine "Spende", eine sog "Motivation" oder ein
Geschenk also ein "Cadeau" aufzubessern. Das geht bei der Einreise an,
wo man an der Grenze eine Spende gibt, wenn die internationalen
Impfausweise auf die Gelbfieberimpfung kontrolliert werden – wer den
internationalen Ausweis hat, zahlt nur eine kleine Spende, diejenigen
mit nur einer schriftlichen Bestätigung ohne richtigen Ausweis mehr, die
ohne alles….
Und so geht das in einer Tour!