Nach weiteren acht Stunden Fahrt kamen wir nach
insgesamt 27 Stunden Reisezeit in Kikwit an.
Blonde Haare fallen in Afrika sofort auf, und dementsprechend waren
die Immigration Officers sofort am Bus und begannen, unangenehme Fragen
zu stellen. Natürlich lief das auf ein Cadeau, ein Motivation oder was
auch immer hinaus.
Kurz darauf kam Celine mit Kipling, einem Einheimischen, und holte
uns da raus! Frau Uluma ist in Kikwit durchaus bekannt, und sofort war
der Spuk vorbei!
|
Vincent Uluma, Kikwit, Demokratische Republik Kongo |
Wir hatten eine tolle Zeit in Kikwit mit Vincent und Celine. Eine
Zeit, in der wir viel über DRC, seine Geschichte, Geographie, die
Menschen und die Politik lernen konnten. Und natürlich die tolle Natur,
mit der dieses Land gesegnet ist. Wenn das Land nur endlich zur Ruhe
käme, könnten die Menschen hier sehr gut von dem leben, was das Land
hergibt.
Natürlich müssten dazu erst mal die Strassen besser werden, die
Verkehrsmittel logischerweise auch. Die Armut ist sehr groß in diesem
Land, damit meine ich nicht nur tatsächlichen Hunger, Unterernährung und
Krankheiten. Es fehlt auch an geistiger Nahrung, und wenn es nur ein
Kino ist. In Kinshasa gibt es wieder eines, aber das dürfte auch das
einzige im ganzen Land sein. König ist, wer einen Fernseher hat, vor
allem zu Zeiten des Africa Cup of Nations, damit konnte man richtig Geld
verdienen!
|
Krankenhaus Kikwit II, Demokratische Republik Kongo |
Wir verbrachten sage und schreibe 10 Tage in Kikwit, einer Stadt mit
etwa einer Million Menschen, die aber eher wie ein großes Dorf aussieht.
Im Stadtzentrum sind riesige Berge Schlamm und Sand. Bei jedem Regen
wird mehr Erdreich von den Hügeln heruntergespült. Die Bäume, die das
Erdreich früher festhielten, mussten illegalen Hütten weichen, seitdem
rutscht immer mehr Schlamm in die Strassen der Stadt. In Kikwit gibt es
sechs mal pro Woche Strom – dreimal vormittags fuer drei Stunden,
dreimal abends fuer drei Stunden…
|
Landschaft bei Kikwit, Demokratische Republik Kongo |
Reichere Haushalte oder auch manche der Kliniken (aber nicht alle) haben einen Generator
Natürlich haben wir mit Vincent viele der Kliniken angesehen, in
denen nun Ausrüstung aus Günzburg eingesetzt wird. Immer wieder bin ich
auch auf stabile Alukisten der Firma Munk Steigtechnik gestoßen. Alles,
was geliefert wurde, ist in Gebrauch und macht das Leben vieler Menschen
dort leichter! Vielen Dank an diejenigen in der Klinik und im Lionsclub
Günzburg, die das möglich gemacht haben. Ich möchte gar nicht wissen,
wie die Arbeitsbedingungen ohne das alles wären….
|
Gütertransport per Fahrrad, Demokratische Republik Kongo |
Immer wieder sind wir mit Vincent auch in den Busch gefahren, sei es,
um die Farm zu besuchen, der gerade für die Klinik aufbaut, um frisches
Fleisch zu haben, einen Patienten zu besuchen, der 120 Kilometer von
Kikwit lebt oder ein Meeting im größten Krankenhaus der Gegend, für
dessen Besichtung mit einer Ordensschwester wir drei Stunden unterwegs
waren!
|
Kakobola Wasserfälle, Demokratische Republik Kongo |
An einem Tag konnten wir den Besuch eines Patienten auch mit dem
Besuch der Wasserfälle von Kakobola verbinden. Wirklich riesige
Wasserfälle, die außer den Einheimischen vermutlich kaum jemand kennt.
Nach 10 Tagen nahmen wir schweren Herzens Abschied von Vincent und
Celine. Ich möchte mich an dieser Stelle für ihre Gastfreundschaft und
ihre Geduld unseren vielen Fragen gegenüber herzlich bedanken. Wir
hatten eine tolle Zeit in Kikwit und ich hoffe sehr, dass wir uns bald
in Europa wiedersehen!
Auf dem Rückweg machten wir es uns leicht und nahmen einen Flug mit
Kin-Avia. Der Flug war mit einer 25-Sitzer-Propeller-Maschine und wir
brauchten gerade mal 75 Minuten bis Kinshasa. Tja und dann kams....
|
Kinder bei einer alten Palmölfabrik, Demokratische Republik Kongo |
|
Dorffrau, Demokratische Republik Kongo |
|
Piste bei Gungu, Demokratische Republik Kongo |