Bujagali |
Die Fälle sind an sich schon spektakulär. Noch besser wird das Ganze, wenn eine Horde kreischender und wild paddelnder Mzungus in grellbunten Schlauchbooten vorbeipaddelt, von denen dann vielleicht gar der eine oder andere über Bord geht.
Von Jinja aus bin ich dann weiter nach Kampala gefahren, wo ich jede Menge Kontakte zu diversen Einheimischen bereits von Deutschland aus hatte. Aber wieder mal kam zunächst alles anders als geplant. Da kam dieser Anruf von unserem guten alten Bekannten Yusuf aus Mombasa, dass er geschäftlich ins Grenzgebiet Uganda – Kongo muss. Bei diesem Geschäft geht es vor allem um Holz, das vom Kongo kommen und nach Indien exportiert werden soll.
Yusuf sollte in Kampala eigentlich von einem Einheimischen für die Weiterreise ins Grenzgebiet abgeholt werden. Tja, eigentlich, denn dieser Mensch tauchte leider nicht auf, und nun war Yusuf hier gestrandet. Also holte ich ihn am Busbahnhof ab. Leider konnten wir den Kontaktmann auch den ganzen Tag über nicht erreichen. Nun war guter Rat teuer, schließlich macht man die weite Reise von Mombasa ungern umsonst.
Um sicherzustellen, dass der arme Yusuf unterwegs nicht verloren geht, habe ich kurzerhand beschlossen, ihn an die kongolesische Grenze zu begleiten. Die meisten Afrikaner reisen absolut ungern alleine und haben zudem eine eklatante Schwäche beim Kartenlesen, so auch Yusuf. Zudem kann man weder Wegbeschreibungen, noch Zeitangaben beim Reisen oder gar Kilometerangaben trauen. Bin zwar auch kein Crack im Kartenlesen, aber vermutlich allemal besser als die meisten Afrikaner.
Bujagali, Uganda |
Bujagali, Uganda |
Tja, und dann den ganzen Weg wieder zurück nach Kampala, diesmal über die nördliche Route via Fort Portal. Ist zwar kürzer, deswegen war die Auskunft mal wieder: fünf Stunden. Es war dann noch länger als die Hinreise!
Der arme Yusuf musste dann am folgenden Tag die weite Rückreise nach Mombasa antreten, das sind immerhin nochmal 20 Stunden im Bus.
Wenn das Geschäft mit dem Holz zustande kommt, hat es sich wohl gelohnt, es geht immerhin um 30 Lastwagenlieferungen pro Monat.Na, mal sehen!