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Abdou Rabou, Wawa, Sudan |
Vor
10 Jahren
war ich schon einmal am Nil entlang im Sudan unterwegs. Damals bin ich
in einem winzigen Nest namens Wawa hängen geblieben. Auf der anderen
Nilseite liegt der Tempel von Soleb, den ich unbedingt sehen wollte. Der
Tempel ist der best erhaltene von ganz Sudan, noch besser war damals
allerdings die Tatsache, dass ich dort Abdou Rabou und seine Familie
kennen gelernt habe. Bei der Familie habe ich damals zwei Tage
verbracht. Ich hatte damals versprochen, die Fotos zu schicken - was ich
auch getan habe. Nach vier Monaten kam der Brief allerdings zurück mit
einem Stempel "nicht auslieferbar". Man ahnt, was jetzt kommt -
natürlich hatte ich jetzt die Fotos im Gepäck und machte mich auf nach
Wawa. Abdou Rabou lebt nach wie vor noch dort, die restliche Familie ist in Dongola, weil es dort weiterführende Schulen gibt.
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Traditionelle Lokanda in Wawa, Sudan |
Das
war ein tolles Wiedersehen! Und natürlich eine gelungene Überraschung! Abdou Rabou betreibt inzwischen an der neuen Teerstrasse
ein "Restaurant", einen kleinen Laden und eine Teestube. "Restaurant"
steht in Anführungszeichen, weil es dort immer nur ein Gericht gab,
nämlich Fuul. Das sind braune Bohnen, ewig eingeweicht und mindestens
genauso lang gekocht. Fuul kann sehr gut schmecken, z.B. wenn man ihn
mit Tomaten und Käse mischt oder wenns nur die Bohnen sind, wenn man
nicht auch noch ewig viel Öl drüberkippt. Na ja, der Fuul im
Restaurant war echt nur dazu da, dass man hinterher nicht mehr hungrig
ist.
Gewohnt
habe ich wieder bei Abdou Rabou in seinem wunderschönen großen Haus
mit riesigem Innenhof. In diesem Innenhof wird auch geschlafen, in den
Räumen ist es viel zu heiß.
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Tempel von Soleb, Sudan |