Donnerstag, 1. Januar 2009

Die unbekannte Mitte - heilige Männer und heilige Ufer

Orchha
Wie immer alleine unterwegs – mit klapprigen Bussen, überfüllten Zügen oder zu Fuß. Und immer jede Menge Neugier im Gepäck. So ist Andrea Rössler unterwegs, auch in Indien. Und so kommt sie natürlich mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch.

Pilger an der Narmada
Was ist nun unbekannt an der Mitte von Indien? Tja, alle kennen das Taj Mahal in Agra. Aber wer war schon mal in Mathura oder Vrindavan? Hier wurde Gott Krishna geboren, hier erlebte er seine ersten Abenteuer als Jugendlicher. 



Grund genug, dass sich genau hier seine Anhänger versammeln – Inder und Westler!

Zu viel Religion? Dann ab ins ländliche Orchha mit seinen Burgen, Tempeln und freundlichen Einheimischen.
Khajuraho
Nur ganz wenige Touristen wagen sich nach Gujarat. Warum? 





Frage ich mich auch – hier gibt’s für alle etwas: faszinierende moslemische Architektur in Ahmedabad, bei Baroda und Junagadh, den hinduistischen Sonnentempel von Modhera, und dann natürlich Palitana, die Tempelstadt der Jains auf einem Berg.
Pilger am Kamadgiri Hill
Zu viele Tempel und Moscheen? Dann ist es Zeit für ein paar Tage am Strand der ehemaligen portugiesischen Kolonie Diu.

Pilger am Kamadgiri Hill





Indiens heilige Flüsse und heilige Männer – ein spannendes Thema. Zumal es das nicht nur am Ganges gibt! Schon mal von der Narmada gehört? An ihren heiligen Ufern wandern Pilger, nicht wenige von ihnen umrunden den Fluss - immerhin stolze 2600 Kilometer.

Schon eher bekannt sind die Tempel von Khajuraho. Erotische Skulpturen schmücken sie wie ein Stein gewordenes Kamasutra.





Baden fürs Seelenheil – das geht auch in Chitrakut. Und wem das noch nicht reicht, der kann nebenan um den heiligen Berg Kamadgiri wandern – barfuß, versteht sich!

Varanasi
Sadhu, Varanasi
Varanasi, die heiligste Stadt der Hindus, fasziniert und schockiert gleichzeitig. Wer hier stirbt, verbrannt wird und dessen Asche in den heiligen Ganges gestreut wird, entgeht dem Kreislauf der Wiedergeburten. Kein Wunder, dass die Stadt aus allen Nähten platzt. Tausende alter und kranker Menschen warten hier auf ihr Ende, dazu kommen Bettler, Arme und jede Menge Angehörige. Die Scheiterhaufen brennen 24 Stunden. Für uns ein schwer zu ertragender Anblick – für einen Hindu die Erfüllung des sehnlichsten Wunsches!




Ganz spannend: Bodhgaya mit einer tollen Atmosphäre!

Bodhi Tree, Bodhgaya

Blumenmarkt, Kalkutta
Kalkutta – der größte Scheißhaufen Gottes? Mein lieber Günter Grass – ich habs anders erlebt. Ganz anders! Voll, das ja. Schmutzig, ja, das auch. Und große Armut. Aber auch die Hauptstadt der Dichter und Denker. Und die freundlichsten Menschen des ganzen Landes! Ein wahrlich würdiger Schlusspunkt einer sehr denkwürdigen Reise!