Nachhaltigkeit ist heute
in aller Munde. Alles mögliche kann oder soll heute nachhaltig sein.
Das beginnt beim neuen Bankkonto, geht über Produkte im Supermarkt
bis hin zum nachhaltigen Badetag für Senioren. Was ist denn nun mit
diesem fast inflationär verwendeten Begriff?
Was steckt dahinter?
Eigentlich eine sehr
simple Aussage: Genug für alle und für immer.
Wie realistisch ist diese
Aussage? Ist es ein frommer Wunsch? Wie nahe oder fern sind wir
diesem Ziel?
Andrea Rössler zeigt in
ihrem Vortrag Schattenseiten unserer heutigen Gesellschaft genauso
wie Orte, in denen Nachhaltigkeit praktiziert wird.
Was können wir in Europa
und Amerika tun, damit es in Afrika und Asien besser läuft?
Wollen wir das überhaupt?
Um es auf den Punkt zu
bringen: es geht um Macht und es geht um Geld.
Es geht uns vor allem darum, dass wir nicht weniger haben wollen als früher. Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Wenn wir faire Löhne an Kakaobauern in Afrika zahlen, keine Schrottschiffe mehr nach Asien bringen, unser Milchpulver nicht mehr nach Burkina Faso und unsere Hühnerrest nicht mehr nach Ghana schicken – dann kostet uns das in Europa einen richtig großen Haufen Geld!
Aber es geht nicht
anders. Wer Flüchtlingsströme verhindern möchte, muss in den
betroffenen Ländern Gerechtigkeit schaffen – das geht nicht mit
Handelsschranken und Grenzzäunen, sondern mit Bildung und Jobs.
Der Vortrag von Andrea Rössler räumt buchstäblich auf mit Schwarz-Weiß-Denken, mit Entweder - Oder. Insgesamt zwei Jahre war die Referentin auf unterschiedlichen Routen in Afrika unterwegs, dazu ein Jahr in Indien. Immer alleine – mit klapprigen Bussen, überfüllten Zügen, per Kamel oder zu Fuß.
Und immer jede Menge Neugier im Gepäck. Wer aus eigener Erfahrung spricht, kann packend erzählen. Und es gibt viel zu erzählen, sehr viel sogar. Gerade über Nachhaltigkeit bzw deren Abwesendheit.
Aber was ist denn nun mit der Nachhaltigkeit in Entwicklungsländern: Ist es Realität oder Utopie?