Montag, 14. Oktober 2019

Gestrandet in Guayaquil

Flug über die Anden, Ecuador
Schon auf den Galapagosinseln haben wir Touristen immer wieder von den Streiks auf dem Festland gehört oder - wenn das www mal funktioniert hat - auch darüber gelesen. Wie krass das alles war, wurde uns erst klar, als wir wieder auf dem Festland waren.
Ich hatte eigentlich nur eine Nacht im Airport-Hostel von Guayaquil gebucht - es wurden zwei draus, weil ich einfach von dort nicht mehr weg kam. Allen anderen ging es genauso. Selbiges in Quito. Selbiges in all den anderen Orten in Ecuador. 
Und es war kein Ende abzusehen.
Flug über die Anden, Peru


Gestreikt wurde wegen der eklatanten Erhöhung der Treibstoffpreise um 130%. Das macht alles teurer. Nicht nur die Busse, sondern alle Produkte, die hin und her gefahren werden müssen. Also alles, was man nicht selbst anbaut und konsumiert.
Davon sind natürlich die ärmeren Schichten besonders betroffen, vor allem die indigene Bevölkerung, die meist in kleineren Orten oder auf dem Land lebt.

 

Flug über die Anden, Peru

Kurz darauf kamen Randalierer und Plünderer dazu und das Chaos nahm seinen Lauf.
Warum hat der Präsident dese Erhöhung verfügt?
Er hat Geld vom Weltwährungsfonds bekommen. Bedingung für den Kredit war u.a., dass er die hohe Subventionen für Treibstoff streicht.
Ganz ehrlich - die Buspreise sind in Ecuador lächerlich niedrig. Für 100 km zahlte man bisher einen US Dollar. Aber viele Menschen in Ecuador haben nur sehr wenig Geld zur Verfügung und sind auf niedrige Buspreise angewiesen.

Wie auch immer - es war klar, dass ich auf dem Landweg hier nicht auf absehbare Zeit herauskomme und die Situation spitzte sich immer mehr zu.
Also hat mich Markus, der beste aller Reisebürochefs, aus diesem Chaos geholt und einen Monsterflug nach Peru für mich gebucht. Die Strecke: Guayaquil - Quito - Lima - Cajamarca. 10 Stunden unterwegs. Dafür wieder auf der Route und raus aus dem Chaos.
Außerdem drei Flüge über die Anden mit Fensterplatz.... Man muss eben das beste draus machen!