Dienstag, 30. September 2025

Mostar – Brücke, Balkone und Cevapi im Überfluss

Stari Most, Mostar, Bosnien

Mostar. Klingt schon so, als würde man dort mindestens eine Postkarte mit orientalischem Flair verschicken. Und tatsächlich: Kaum angekommen, steht man vor der Stari Most, der alten Brücke, und denkt sich: „Okay, jetzt weiß ich, warum das Ding auf jedem zweiten Bosnien-Reiseführer drauf ist.“ Elegant, fotogen, und vor allem: von allen Seiten belagert. Selbst in der Nachsaison wuseln hier noch genug Touristen herum, dass man sich seinen Platz fürs perfekte Foto erkämpfen muss. Aber hey – immerhin kein Hochsommer-Stress, und die Eisdielen haben trotzdem noch offen. 

Kriva ćuprija-Brücke, Mostar

Was die Aussichtspunkte angeht: Da muss man sich kaum Mühe geben, die Stadt ist ein einziger Aussichtsbalkon. Vom Ufer aus, von den kleinen Cafés, oder direkt aus unserem Apartment – das hatte nämlich einen grandiosen Blick auf den Fluss. Morgens mit Kaffee auf dem Balkon sitzen und die Neretva vorbeirauschen hören? Ganz großes Kino.



Sniper Tower, Mostar, Bosnien


Mostar hat zwei Gesichter. Das eine ist hübsch herausgeputzt mit Souvenirständen, Brücke und pittoresken Cafés. Das andere ist rauer – etwa beim Sniper-Tower. Ein altes Hochhaus, das im Krieg als Scharfschützen-Posten diente und heute voller Graffiti steckt. Man steht davor, schaut hoch und hat plötzlich das Gefühl, die Stadt erzählt einem zwischen den Fassaden eine ganz andere Geschichte.



Tolles Essen, Mostar, Bosnien



Zurück ins Hier und Jetzt: Essen gehen in Mostar ist ein Fest. Und zwar eins, das den Geldbeutel nicht schrumpfen lässt. Ob Cevapi und Pita, Tintenfisch oder eine Kalbsleber, dazu ein kühles Bier – man sitzt, schlemmt und wundert sich jedes Mal aufs Neue, wie günstig das alles ist.



Fazit? Mostar ist kein Ort, den man nach zwei Tagen abhakt und vergisst. Es ist eine Stadt voller Kontraste: romantisch und rau, touristisch und echt, geschichtsträchtig und gleichzeitig total entspannt. Und ja – mit Brücke, Balkon und Cevapi hat man schon die drei wichtigsten Highlights im Koffer.

Mostar, Bosnien

Mostar, Bosnien

Mostar, Bosnien

Mostar, Bosnien

Blick vom Apartment, Mostar, Bosnien

Mostar, Bosnien

Blick von der Moschee, Mostar, Bosnien

Blick von der Moschee, Mostar, Bosnien

Mostar, Bosnien



Sonntag, 28. September 2025

Game of Thrones, Game of Sweat – unterwegs in Dubrovnik

Dubrovnik, Kroatien

Dubrovnik ist ein Traumziel – aber eines, das dich gleichzeitig ordentlich herausfordert. Zwischen Kreuzfahrttouristen, steilen Treppen und einer Sonne, die gnadenlos auf dich runterknallt, fragt man sich zwischendurch schon: Warum tue ich mir das an? Die Antwort: Weil es sich lohnt.

Wer früh aufsteht, gewinnt. Während die Kreuzfahrtschiffe noch ihre Passagiere ausspucken, hast du die Gassen fast für dich allein. Statt Menschenmassen siehst du Einheimische mit Brottüten, Cafés, die Stühle rausstellen – und eine Stadt, die sich anfühlt, als würde sie dir gerade gehören.


Stadtmauer, Dubrovnik, Kroatien

Und die Stadtmauer? Pflicht. Der Blick auf rote Dächer, glitzerndes Meer und enge Gassen ist spektakulär – und spätestens hier erkennst du: Ach, klar, Königsmund! Game of Thrones lässt grüßen.





Stadtmauer, Dubrovnik, Kroatien


Einzeltickets kaufen ist in Dubrovnik ungefähr so schlau wie Sandalen für den Aufstieg zum Fort. Kurz: Tu’s nicht. Der Dubrovnik Pass für 40.- Euro wirkt im ersten Moment teuer, spart aber am Ende wirklich – Stadtmauer, Museen, Fort, Busse, alles drin. Praktisch: weniger Warten, mehr Erkunden, am Ende weniger zahlen.




Fort Lovrijenac, Dubrovnik, Kroatien
Irgendwann am Spätnachmittag dachte ich: „Jetzt noch schnell hoch zum Fort Lovrijenac.“ „Schnell“ war natürlich ein Witz. Der Weg ist steil, die Sonne steht tief und du spürst jeden Schritt. Aber oben? Atemberaubend. Vor dir liegt die ganze Altstadt, als hätte jemand eine Filmkulisse für dich ausgerollt. Und tatsächlich: Auch hier stand die Kamera für Game of Thrones. Während ich noch nach Luft schnappte, stellte ich mir vor, wie sich die Schauspieler in schweren Kostümen hier bewegt haben. Respekt – Hose und T-Shirt waren schon zu viel.


Fazit: Dubrovnik liebt deine Geduld - und deinen Schweiß... Dubrovnik ist keine „easy city“. Sie ist teuer, voll und manchmal gnadenlos heiß. Aber sie belohnt dich. Mit Ausblicken, die so schön sind, dass du die Strapazen sofort vergisst. Und mit Momenten, in denen du denkst: Okay, Game of Thrones hin oder her – das hier ist echtes Kino.


Blick von der Stadtmauer, Dubrovnik, Kroatien

Franziskanerkloster, Dubrovnik, Kroatien

Irre Süßigkeiten, Dubrovnik, Kroatien

Die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe treffen ein..., Dubrovnik, Kroatien

Rektorenpalast, Dubrovnik, Kroatien

Dubrovnik, Kroatien

Kathedrale Dubrovnik, Kroatien

Dubrovnik, Kroatien

Blick vom Fort Lovrijenac, Dubrovnik, Kroatien

Blick vom Fort Lovrijenac, Dubrovnik, Kroatien


Freitag, 26. September 2025

Kotor & Perast – zwischen Kreuzfahrtriesen und stillen Morgenstunden

Kotor, Montenegro

Kotor ist so ein Ort, der auf Postkarten fast schon zu schön aussieht, um echt zu sein: eine kleine, verwinkelte Altstadt, eingerahmt von mächtigen Bergen, und direkt davor die tiefblaue Bucht. Aber sobald man ankommt, merkt man – ja, es ist wirklich so. Nur manchmal noch ein bisschen voller.

Kotor, Montenegro



Denn: Die großen Kreuzfahrtschiffe legen hier tatsächlich direkt im Hafen an. Riesige schwimmende Hotels, die höher sind als die Stadtmauer. Mit ihnen kommen jeden Tag tausende Touristen, die sich dann wie ein Schwarm durch die Gassen von Kotor schieben.




Klingt abschreckend? Muss es nicht sein! Denn das Geheimnis liegt im Timing: Morgens, bevor die Massen von Bord gehen, gehört die Stadt fast dir allein. Leere Plätze, stille Gassen, und die Katzen von Kotor, die in aller Ruhe durch die Altstadt spazieren – ein Traum.


Kotor, Montenegro

Wer dann genug vom Trubel hat, der entkommt ganz einfach mit dem Bus: nur ein paar Kilometer weiter liegt Perast, das kleine Schmuckstück an der Bucht. Hier geht alles entspannter zu. Die Uferpromenade ist gesäumt von venezianischen Palästen, das Wasser glitzert, und man kann mit einem kleinen Boot hinüber zur berühmten Insel „Our Lady of the Rocks“ fahren. Ganz ohne Hektik. 


Perast, Montenegro

Blick von den Apartments Bucin, Kotor

Das Beste an einem Aufenthalt hier ist aber die richtige Unterkunft. Und die gibt’s tatsächlich am Rand von Kotor: eine charmante Bleibe mit Garten, wo du nach einem Altstadt-Bummel auf der Terrasse sitzt, während die Kreuzfahrtriesen draußen anlegen. Alles in Gehweite, und doch fühlt es sich an, als wärst du weit weg vom Trubel. Morgens rein in die Altstadt, dann Kaffee im Garten mit Aussicht auf das Meer – perfekter Rhythmus, um Kotor richtig zu genießen.


Am Ende bleibt die Erkenntnis: Kotor und Perast sind beides Orte, die sich am besten in den stillen Stunden zeigen – frühmorgens oder abends, wenn die Tagesgäste weg sind und die Bucht ruhig wird. Dann spürt man, warum so viele Reisende sich sofort in diesen Fleck Montenegro verlieben.

Kotor, Montenegro

Kotor, Montenegro

Kotor, Montenegro

Kotor, Montenegro

Kotor, Montenegro

Kotor, Montenegro

Kotor, Montenegro

Bei Kotor, Montenegro



Donnerstag, 25. September 2025

Tirana – zwischen Glasfassaden, kleinen Läden und alten Bunkern

Skanderbeg Platz, Tirana, Albanien

Tirana überrascht. Wer mit dem Bild einer grauen, sozialistischen Hauptstadt anreist, reibt sich spätestens nach ein paar Stunden verwundert die Augen. Die Stadt ist bunt, lebendig und irgendwo zwischen Chaos und Coolness zuhause.


Skanderbeg Platz, Tirana, Albanien

Schon beim ersten Spaziergang durch das Zentrum merkt man: Tirana wächst in den Himmel. Überall schießen moderne Hochhäuser mit glitzernden Fassaden nach oben – einige erinnern fast an futuristische Skulpturen. Und gleichzeitig findet man in den kleinen Seitenstraßen winzige Läden, Cafés und Bäckereien, in denen man sich noch für ein paar Euro durch frische Börek probieren kann. 


Skanderbeg Platz, Tirana, Albanien



Diese Mischung macht den Reiz der Stadt aus: großstädtisch und doch voller Ecken, in denen man das Gefühl hat, mitten im Alltag der Einheimischen zu stehen.







Ein echtes Highlight ist die große Moschee – modern, elegant und doch ein Ort der Ruhe im Trubel der Hauptstadt. Sie ist die größte Moschee des ganzen Balkans und fasst 5000 Gläubige. 


Große Moschee, Tirana, Albanien

Gleich daneben liegen die Spuren der Vergangenheit: Bunk’Art 2, ein ehemaliger Atomschutzbunker mitten im Zentrum, erzählt mit Ausstellungen und Installationen vom oft schweren Kapitel der kommunistischen Diktatur. 

Eingang Bunk Art 2, Tirana, Albanien

Ganz anders und mindestens genauso spannend ist die Pyramide von Tirana – einst ein Monument für den Diktator Enver Hoxha, später verfallen, heute teilweise neu gestaltet und als kreativer Ort für Kultur und Begegnung genutzt. Hier sieht man förmlich, wie die Stadt versucht, Vergangenheit und Zukunft zu verbinden. 
Pyramide, Tirana

Nach so viel Eindrücken braucht man natürlich ein schönes Plätzchen zum Zurückziehen. Und da wird’s richtig gemütlich: mitten im Zentrum, nur wenige Gehminuten von Skanderbeg-Platz und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entfernt, gibt es unsere charmante Unterkunft “New Bazaar Studios” mit ruhigem, grünen Innenhof. Ein echter Geheimtipp – tagsüber mitten im Geschehen, abends zurücklehnen zwischen Palmen und Limettenbäumen, während draußen das Leben pulsiert.
Garten unserer Unterkungt "New Bazaar Studios", Tirana, Albanien

Tirana ist keine Stadt, die man einfach abhakt. Sie steckt voller Gegensätze, wächst rasant und bleibt doch nahbar. Wer Lust auf eine Mischung aus Streetlife, moderner Architektur und Geschichtsspuren hat, sollte hier unbedingt ein paar Tage bleiben – am besten mit grünem Innenhof im Herzen der Stadt.

Große Moschee, Tirana, Albanien

Blick von der Pyramide, Tirana, Albanien

Bunk Art 2, Tirana, Albanien

Bunk Art 2, Tirana, Albanien