Samstag, 13. September 2025

Regen, Stau und Heiligkeit – ein Tag in Nikšić und am Kloster Ostrog

Ausblick vom Appartment, Niksic, Montenegro
Nikšić bei Regen ist… na ja, sagen wir’s mal vorsichtig: keine Schönheit. Die grauen Betonfassaden wirken noch grauer, die Schlaglöcher füllen sich mit braunem Wasser und die Stimmung sinkt mit jedem Tropfen ein kleines Stück tiefer. Zum Glück hatte Nikšić dann doch noch eine versöhnliche Seite: ein wirklich tolles Apartment, das uns mehr als angenehm überrascht hat, und – fast direkt nebenan – ein großartiges Restaurant, das wir quasi trockenen Fußes erreichen konnten. Nach einem Tag voller grauer Straßen, Dauerregen und Autohupen war das wie ein kleiner Jackpot. 

Workspace Appartment Niksic, Montenegro


Fahrt Kloster Ostrog, Montenegro
Der nächste Tag - auf dem Weg zum Kloster Ostrog: ein Albtraum auf vier Rädern. Regen peitscht gegen die Windschutzscheibe, während sich Hunderte Autos wie eine endlose Blechschlange durch winzige Bergstraßen winden. Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre ganz Montenegro auf einmal religiös geworden und hätte beschlossen, heute zum Kloster zu pilgern. Jeder Zentimeter Straße wird ausgekostet, hupen hilft natürlich nichts, und man fragt sich spätestens nach der dritten Stunde im Stau, ob die Heiligkeit am Ziel wirklich alles wert ist. 

Und dann taucht es endlich auf: das Kloster Ostrog, spektakulär in die steile Felswand gebaut, mystisch und fast unwirklich. Der Regen, der vorher nur genervt hat, verleiht der Szenerie plötzlich eine dramatische Kulisse – graue Wolken hängen tief, Tropfen laufen über die weißen Mauern. 

Drinnen riecht es nach Wachs und Weihrauch, Pilger stehen geduldig in der Schlange, viele mit dünnen Kerzen, manche schweigend, manche murmelnd im Gebet. Man spürt, dass dieser Ort für Gläubige mehr ist als nur eine Sehenswürdigkeit – er ist ein Versprechen, eine Hoffnung, ein Wunder in Stein gemeißelt.

Und als wir schließlich wieder draußen stehen, klatschnass, müde und von der Autofahrt halb wahnsinnig, müssen wir zugeben: Ja, es war die ganze Mühe wert. Auch wenn Nikšić im Regen alles andere als romantisch ist und der Stau einem die Nerven raubt – der Moment vor dem Kloster Ostrog bleibt unvergesslich.

Kloster Ostrog, Montenegro