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Berat - Stadt der 1000 Fenster, Albanien |
Berat
trägt stolz den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“. Und ja, der
Spitzname ist verdient. Wenn man am Fluss entlangschlendert und
hinüberschaut auf die weißen Häuser, die sich wie eine riesige
Treppe den Hang hinaufziehen, fühlt man sich fast beobachtet.
Fenster über Fenster, dicht an dicht, als würde die Stadt selbst
neugierig zurückgucken.
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Berat, Albanien |
Die
Altstadt von Berat ist ein kleines Labyrinth. Winzige Gassen, krumme
Pflastersteine, Häuser mit knarrenden Holzbalkonen und verwitterten
Türen – hier könnte man stundenlang herumstreifen – wenn es
keine 34 Grad hätte. Manchmal wirkt es, als sei die Zeit einfach
stehen geblieben. Ein bisschen schief, ein bisschen bröckelig, aber
genau das macht den Charme aus.
Berat
hat nicht nur Fenster und Gassen, sondern auch eine spirituelle
Seite. Besonders beeindruckend ist die Helveti-Tekke, eine
Derwisch-Lodge mit kunstvoll verzierten Holzdecken und einem Hauch
von Mystik. Es ist ruhig dort, fast andächtig – ein schöner
Kontrast zum Gewusel draußen in den Straßen.
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Helveti-Tekke, Berat, Albanien |
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Gasse zum Hostel, Berat, Albanien |
Berats
Gassen sind nicht nur malerisch, sondern manchmal auch …
haarsträubend eng. Mit dem Auto quetschten wir uns durch eine Straße
zum Hostel, die so schmal war, dass gerade die Außenspiegel
vorbeipassten. Gott sei Dank kam niemand entgegen! Es handelt sich
nämlich nicht um eine Einbahnstraße - am anderen Ende kommt man
nicht mehr weiter, es gibt also Gegenverkehr!
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Gefragter Parkplatz Berat, Albanien |
Das
eigentliche Kunststück begann aber erst beim Parken. Am Hostel
angekommen, war der „Parkplatz“ eher eine kreative Idee: der
Parkplatz muss auch für die Anwohner reichen, also sollten wir das
Auto ganz nah an die steile Wand stellen, sodass dahinter noch jemand
in zweiter Reihe parken kann. In Berat scheint das völlig normal zu
sein – und niemand regt sich darüber auf, wenn er mal eingeparkt
ist. Am nächsten Morgen war die Straße wie durch Zauberhand (oder
durch unsere Gastgeberin?) wieder frei, und wir konnten – mehr oder
weniger - entspannt losfahren.
Berat
ist keine Stadt, die man einfach „besichtigt“. Man erlebt sie.
Beim Hochlaufen durch die alten Viertel, beim Staunen über die „1000
Fenster“, beim Durchatmen nach einer Fahrt durch viel zu enge
Gassen und beim Lächeln über die Parkpraxis in zweiter Reihe. Und
irgendwann sitzt man dann irgendwo mit einem Eis, schaut auf die
weißen Häuser und denkt: So fühlt sich Albanien an.
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Annas Guesthouse, Berat, Albanien |
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Berat, Albanien |
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Berat, Albanien |
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Berat, Albanien |