Dienstag, 23. September 2025

Berat – Stadt der tausend Fenster und noch mehr Geschichten

Berat - Stadt der 1000 Fenster, Albanien

Berat trägt stolz den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“. Und ja, der Spitzname ist verdient. Wenn man am Fluss entlangschlendert und hinüberschaut auf die weißen Häuser, die sich wie eine riesige Treppe den Hang hinaufziehen, fühlt man sich fast beobachtet. Fenster über Fenster, dicht an dicht, als würde die Stadt selbst neugierig zurückgucken.

Berat, Albanien


Die Altstadt von Berat ist ein kleines Labyrinth. Winzige Gassen, krumme Pflastersteine, Häuser mit knarrenden Holzbalkonen und verwitterten Türen – hier könnte man stundenlang herumstreifen – wenn es keine 34 Grad hätte. Manchmal wirkt es, als sei die Zeit einfach stehen geblieben. Ein bisschen schief, ein bisschen bröckelig, aber genau das macht den Charme aus.



Berat hat nicht nur Fenster und Gassen, sondern auch eine spirituelle Seite. Besonders beeindruckend ist die Helveti-Tekke, eine Derwisch-Lodge mit kunstvoll verzierten Holzdecken und einem Hauch von Mystik. Es ist ruhig dort, fast andächtig – ein schöner Kontrast zum Gewusel draußen in den Straßen.


Helveti-Tekke, Berat, Albanien

Gasse zum Hostel, Berat, Albanien
Berats Gassen sind nicht nur malerisch, sondern manchmal auch … haarsträubend eng. Mit dem Auto quetschten wir uns durch eine Straße zum Hostel, die so schmal war, dass gerade die Außenspiegel vorbeipassten. Gott sei Dank kam niemand entgegen! Es handelt sich nämlich nicht um eine Einbahnstraße - am anderen Ende kommt man nicht mehr weiter, es gibt also Gegenverkehr! 



Gefragter Parkplatz Berat, Albanien
Das eigentliche Kunststück begann aber erst beim Parken. Am Hostel angekommen, war der „Parkplatz“ eher eine kreative Idee: der Parkplatz muss auch für die Anwohner reichen, also sollten wir das Auto ganz nah an die steile Wand stellen, sodass dahinter noch jemand in zweiter Reihe parken kann. In Berat scheint das völlig normal zu sein – und niemand regt sich darüber auf, wenn er mal eingeparkt ist. Am nächsten Morgen war die Straße wie durch Zauberhand (oder durch unsere Gastgeberin?) wieder frei, und wir konnten – mehr oder weniger - entspannt losfahren.

Berat ist keine Stadt, die man einfach „besichtigt“. Man erlebt sie. Beim Hochlaufen durch die alten Viertel, beim Staunen über die „1000 Fenster“, beim Durchatmen nach einer Fahrt durch viel zu enge Gassen und beim Lächeln über die Parkpraxis in zweiter Reihe. Und irgendwann sitzt man dann irgendwo mit einem Eis, schaut auf die weißen Häuser und denkt: So fühlt sich Albanien an.

Annas Guesthouse, Berat, Albanien

Berat, Albanien

Berat, Albanien

Berat, Albanien