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Gjirokastër, Albanien |
Albanien
überrascht immer wieder, aber Gjirokastër ist wirklich etwas besonderes. Schon beim Ankommen fällt auf, warum die Stadt den
Beinamen „Stadt aus Stein“ trägt: graue Dächer, alte
Natursteinmauern und enge Gassen, die sich wie ein Labyrinth durch
die Hügel schlängeln. Alles wirkt ein bisschen wie eine Zeitreise –
nur eben mitten in Albanien.
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Gjirokastër, Albanien |
Die
alten osmanischen Häuser sind das Herzstück der Stadt. Mit ihren
dicken Steinwänden, hölzernen Balkonen und winzigen Fenstern
scheinen sie Geschichten aus längst vergangenen Zeiten zu bewahren.
Manche sind aufwendig restauriert und fast schon kleine Museen,
andere wirken so, als könnten sie jeden Moment ihre Geheimnisse
preisgeben.
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Zekati Haus, Gjirokastër, Albanien |
Besonders
beeindruckend ist das Zekate-Haus, eines der schönsten und am besten
erhaltenen Herrenhäuser. Es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut
und zeigt, wie reich und kunstvoll die Kaufmannsfamilien damals
lebten. Schon beim Betreten fällt die massive Bauweise auf – unten
kühle Lagerräume aus Stein, oben große, lichtdurchflutete
Wohnräume mit kunstvollen Deckenmalereien und geschnitzten
Holzelementen. Von den oberen Stockwerken bietet sich zudem ein
großartiger Blick über die Stadt und die umliegenden Berge. Ein
echtes Highlight, das man in Gjirokastër nicht verpassen sollte.
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Zekate Haus, Gjirokastër, Albanien |
Mindestens
genauso viel Charme wie die Häuser haben die Gassen der Altstadt.
Kopfsteinpflaster, das über die Jahre rundgetreten wurde, kleine
Läden, in denen Teppiche, Stickereien und Kupferarbeiten ausliegen,
und Cafés, die mit ein paar Stühlen nach draußen locken. Man
verliert sich gerne in diesem Gewirr aus Wegen, bleibt stehen, staunt über die vielen Souvenirs oder genießt einfach das Flair. Es
ist eine Mischung aus lebendigem Alltag und touristischem Zauber –
nie aufdringlich, sondern genau richtig.
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Gjirokastër, Albanien |
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Burg, Gjirokastër, Albanien
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Über
allem thront die Burg von Gjirokastër, majestätisch und ziemlich
gewaltig. Der Aufstieg lohnt sich vor allem wegen der Aussicht. Von hier oben schaut
man über die gesamte Stadt, die Täler und die Berge drumherum –
ein Panorama, das einem den Atem raubt. Es ist dieser Moment, in dem
man begreift, warum Gjirokastër UNESCO-Welterbe ist.
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Aussicht am Morgen, Gjirokastër, Albanien |
Mindestens
genauso spektakulär war aber die Aussicht direkt von meiner
Unterkunft. Am Morgen saß ich mit einem dampfenden Kaffee und einem
Teller voller Leckereien – Brot, Käse, Tomaten, Gurken, Oliven, selbst gemachte Marmelade – auf der Terrasse und blickte über die Dächer
der „Stadt aus Stein“. Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher und
dieses Gefühl, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Ein
Frühstück, das man so schnell nicht vergisst.
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Fruehstueck im Welcome Villa Bazzar, Gjirokastër, Albanien |
Und
natürlich darf man Qifqi nicht vergessen – eine Spezialität, die
es nur hier in Gjirokastër gibt. Diese kleinen, knusprigen
Reisbällchen werden mit Ei gebunden, mit Kräutern wie Minze gewürzt
und in der Pfanne gebraten. Außen goldbraun, innen fluffig –
einfach köstlich! Sie sind perfekt als Snack zwischendurch oder als
Beilage zu einem typischen Mittagessen. Allein für Qifqi lohnt sich
schon ein Abstecher in diese Stadt.
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Qifqi (ganz links), Gjirokastër, Albanien |
Gjirokastër
ist mehr als nur ein Stopp auf einer Albanienreise. Es ist eine
Stadt, die mit jedem Stein ihre Geschichte erzählt, die zwischen
Tradition und Alltag balanciert und gleichzeitig so charmant ist,
dass man sofort länger bleiben möchte. Wer sich für Architektur,
Geschichte, gutes Essen oder einfach für schöne Ausblicke
begeistert, wird hier definitiv glücklich.
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Gjirokastër, Albanien |
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Gjirokastër, Albanien |
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Gjirokastër, Albanien |