Samstag, 20. September 2025

Gjirokastër – Stadt aus Stein

Gjirokastër, Albanien

Albanien überrascht immer wieder, aber Gjirokastër ist wirklich etwas besonderes. Schon beim Ankommen fällt auf, warum die Stadt den Beinamen „Stadt aus Stein“ trägt: graue Dächer, alte Natursteinmauern und enge Gassen, die sich wie ein Labyrinth durch die Hügel schlängeln. Alles wirkt ein bisschen wie eine Zeitreise – nur eben mitten in Albanien.


Gjirokastër, Albanien

Die alten osmanischen Häuser sind das Herzstück der Stadt. Mit ihren dicken Steinwänden, hölzernen Balkonen und winzigen Fenstern scheinen sie Geschichten aus längst vergangenen Zeiten zu bewahren. Manche sind aufwendig restauriert und fast schon kleine Museen, andere wirken so, als könnten sie jeden Moment ihre Geheimnisse preisgeben.


Zekati Haus, Gjirokastër, Albanien

Besonders beeindruckend ist das Zekate-Haus, eines der schönsten und am besten erhaltenen Herrenhäuser. Es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und zeigt, wie reich und kunstvoll die Kaufmannsfamilien damals lebten. Schon beim Betreten fällt die massive Bauweise auf – unten kühle Lagerräume aus Stein, oben große, lichtdurchflutete Wohnräume mit kunstvollen Deckenmalereien und geschnitzten Holzelementen. Von den oberen Stockwerken bietet sich zudem ein großartiger Blick über die Stadt und die umliegenden Berge. Ein echtes Highlight, das man in Gjirokastër nicht verpassen sollte.

Zekate Haus, Gjirokastër, Albanien

Mindestens genauso viel Charme wie die Häuser haben die Gassen der Altstadt. Kopfsteinpflaster, das über die Jahre rundgetreten wurde, kleine Läden, in denen Teppiche, Stickereien und Kupferarbeiten ausliegen, und Cafés, die mit ein paar Stühlen nach draußen locken. Man verliert sich gerne in diesem Gewirr aus Wegen, bleibt stehen, staunt über die vielen Souvenirs oder genießt einfach das Flair. Es ist eine Mischung aus lebendigem Alltag und touristischem Zauber – nie aufdringlich, sondern genau richtig.

Gjirokastër, Albanien

Burg, Gjirokastër, Albanien



Über allem thront die Burg von Gjirokastër, majestätisch und ziemlich gewaltig. Der Aufstieg lohnt sich vor allem wegen der Aussicht. Von hier oben schaut man über die gesamte Stadt, die Täler und die Berge drumherum – ein Panorama, das einem den Atem raubt. Es ist dieser Moment, in dem man begreift, warum Gjirokastër UNESCO-Welterbe ist.



Aussicht am Morgen, Gjirokastër, Albanien

Mindestens genauso spektakulär war aber die Aussicht direkt von meiner Unterkunft. Am Morgen saß ich mit einem dampfenden Kaffee und einem Teller voller Leckereien – Brot, Käse, Tomaten, Gurken, Oliven, selbst gemachte Marmelade – auf der Terrasse und blickte über die Dächer der „Stadt aus Stein“. Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher und dieses Gefühl, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Ein Frühstück, das man so schnell nicht vergisst.


Fruehstueck im Welcome Villa Bazzar, Gjirokastër, Albanien
Und natürlich darf man Qifqi nicht vergessen – eine Spezialität, die es nur hier in Gjirokastër gibt. Diese kleinen, knusprigen Reisbällchen werden mit Ei gebunden, mit Kräutern wie Minze gewürzt und in der Pfanne gebraten. Außen goldbraun, innen fluffig – einfach köstlich! Sie sind perfekt als Snack zwischendurch oder als Beilage zu einem typischen Mittagessen. Allein für Qifqi lohnt sich schon ein Abstecher in diese Stadt. 

Qifqi (ganz links), Gjirokastër, Albanien

Gjirokastër ist mehr als nur ein Stopp auf einer Albanienreise. Es ist eine Stadt, die mit jedem Stein ihre Geschichte erzählt, die zwischen Tradition und Alltag balanciert und gleichzeitig so charmant ist, dass man sofort länger bleiben möchte. Wer sich für Architektur, Geschichte, gutes Essen oder einfach für schöne Ausblicke begeistert, wird hier definitiv glücklich.

Gjirokastër, Albanien

Gjirokastër, Albanien

Gjirokastër, Albanien