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Durmitor Nationalpark, Montenegro |
Der
Durmitor Nationalpark in Montenegro stand schon lange auf unserer
Bucketlist – und die berühmte „Ringstraße“ einmal selbst
abzufahren, war eines der großen Highlights unserer Reise. Schroffe
Berge, tiefe Schluchten, kleine Bergdörfer und diese unglaubliche
Weite: Man kommt aus dem Staunen kaum heraus.
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Auto wieder repariert, Durmitor Nationalpark |
Doch
noch bevor wir richtig ins Abenteuer starten konnten, gab es gleich
ein kleines Drama am Hotelparkplatz. Beim Ausfahren ein bisschen zu
viel Schwung genommen, Bordstein küsst Stoßstange – und zack,
hing das gute Stück hinten rechts ziemlich locker in der Gegend
herum. Nicht unbedingt das, was man vor einer Tour durch die Berge
gebrauchen kann.
Aber,
wie so oft, hat Montenegro selbst die beste Lösung parat: Ein
Mechaniker im nächsten Ort, Typ „alles schon gesehen, alles schon
repariert“, nahm sich der Sache an. Mit einem Mix aus
handwerklichem Können und einer bewundernswerten Sammlung an
Kabelbindern zauberte er die Stoßstange wieder dorthin, wo sie
hingehört. Fest, sicher – und irgendwie schöner als vorher. Mit
einem Lächeln, einem kurzen Händedruck, 20 Euro Kosten und ohne viel Aufhebens ging
es für uns weiter, als wäre nichts gewesen.
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Durmitor Nationalpark, Montenegro |
Und so
konnten wir die Runde durch den Park genießen: spektakuläre
Ausblicke, einsame Straßen und dieses Gefühl von Freiheit, das nur
ein Roadtrip durch die Berge bietet. Die Durmitor-Ringstraße (ca. 76
km) führt durch die wildesten Ecken des Parks – von tiefen Tälern
wie dem Tara-Canyon über Hochebenen bis hinauf auf 1.900 Meter Höhe.
Wer Zeit hat, sollte unbedingt an den Aussichtspunkten anhalten und
den Blick schweifen lassen.
Besonders lohnenswert: die Passagen rund
um Sedlopass, wo die Felsformationen fast surreal wirken.
Auch
abseits der Ringstraße gibt es echte Highlights. Besonders die
Gletscherseen sind kleine Naturjuwele: Der „Schwarze See“ (Crno
Jezero) liegt mystisch eingebettet zwischen dunklen Wäldern und
schroffen Gipfeln, während der „Teufelssee“ mit einem fast
unwirklichen Türkis leuchtet, als hätte jemand die Farben
nachbearbeitet. Und dann ist da noch die Tara-Schlucht – die
tiefste Schlucht Europas –, deren Ausblicke einem wirklich den Atem
rauben.
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Bruecke Taraschlucht, Montenegro
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Für
alle, die es abenteuerlicher mögen, gibt es jede Menge
Adrenalinkicks: von wildem Rafting auf der Tara bis zur längsten
Zipline Montenegros, die über 1.000 Meter quer über die Schlucht
spannt. Genau das hatten wir uns vorgenommen – einmal frei wie ein
Vogel über diese gigantische Schlucht zu fliegen. Doch leider machte
uns der Wind einen Strich durch die Rechnung: Trip abgesagt! Ein
kleiner Dämpfer, aber irgendwie auch ein Grund mehr, wiederzukommen.
Abends
dann das nächste Highlight – diesmal kulinarischer Natur. In einem
kleinen Restaurant ließen wir uns eine Grillplatte für eine Person
servieren. Wir dachten: „Perfekt, das teilen wir uns.“ Tja…
sagen wir so: Auch zu zweit sind wir an diesem Berg aus Fleisch,
Würsten und Beilagen glorreich gescheitert. Montenegro weiß
offenbar nicht nur, wie man Autos repariert, sondern auch, wie man
Gäste richtig satt – oder eher über satt – bekommt.
Fazit:
Der Durmitor Nationalpark ist nicht nur landschaftlich ein Knaller.
Mit einer ordentlichen Portion Gelassenheit, einem hilfsbereiten
Mechaniker und einer Grillplatte, die fast als kulturelles Erbe
durchgeht, bleibt er für uns unvergesslich. Wer Montenegro bereist,
sollte den Abstecher hierher unbedingt einplanen – Stoßstange hin
oder her.
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Durmitor Nationalpark, Montenegro |
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Durmitor Nationalpark, Montenegro |
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Durmitor Nationalpark, Montenegro |
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Stausee bei Pluzine, Montenegro |
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Durmitor Nationalpark, Montenegro |
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Teufelssee, Durmitor, Montenegro |