Freitag, 13. September 2019

Die Salzkathedrale von Zipaquira

Salzkathedrale von Zipaquira, Kolumbien

Kreuzweg, Salzkathedrale Zipaquira


Bergarbeiter haben einen ausgesprochen gefährlichen Job. Häufig bitten sie vor der Einfahrt in den Schacht um den Beistand von oben. Umso mehr in einem katholisch geprägten Land. Das war auch in den Salzminen von Zipaquira so, etwa 50 Kilometer von Bogota entfernt.







Salzkathedrale Zipaquira, Kolumbien

Die Arbeiter der Salzmine hatten sich mühsam ihre eigene kleine Wallfahrtskapelle gebaut. Vor etwa 25 Jahren musste sie allerdings wegen extremer Baufälligkeit geschlossen werden. Unterstützt von einem Architekten machten sich die Arbeiter an einen Neubau. Das Ergebnis ist die heutige Salzkathedrale, die größte unterirdische Kirche der Welt. In ihrem Zentrum liegt der Dom, der 8500 Quadratmeter groß ist.




Auf dem Weg zum Dom liegt der Kreuzweg. Er umfasst die üblichen 14 Stationen, ist aber ansonsten völlig anders gestaltet als "normale" Kreuzgänge. Jede einzelne Station drückt die Passion durch ihre eigene Atmosphäre und Lichtstimmung aus. Nirgendwo ist eine Jesusfigur zu sehen, das Leiden wird symbolisch dargestellt.
Nach dem Kreuzweg kommt die eigentliche Kirche. Die Salzkathedrale umfasst drei Schiffe, die beiden Seitenschiffe sind 75 Meter lang, das Hauptschiff 120 Meter. 250.000 Tonnen Gestein und Salzkristall wurden aus dem Stein geschlagen oder gesprengt. 80 Tonnen Sprengstoff waren im Einsatz.

Salzkathedrale Zipaquira, Kolumbien
200 Meter unter der Erde sind die Besucher fern von der Hektik und dem Lärm auf der Straße. Mehrere tausend einheimische und ausländische Touristen kommen jeden Tag hierher. Trotzdem herrscht unter der Erde eine andächtige Ruhe.