Montag, 16. September 2019

San Agustin - steinerne Götter aus ferner Zeit

Archäologischer Park, San Agustin, Kolumbien


Archäologischer Park, San Agustin, Kolumbien

1994 hat mir ein Ort in Kolumbien ganz besonders gut gefallen, das war San Agustin. Damals gabs nur ein einziges windiges Hotel im Dorf, die Statuen waren damals zwar bekannt, aber nicht in einem archäologischen Park zusammengetragen, sondern überall verteilt. Ich konnte damals auch schon nicht reiten, es war aber die einzige Möglichkeit, zu einigen dieser Statuen zu kommen.




Archäologischer Park, San Agustin, Kolumbien


Heute ist das anders - es gibt Hotels in jeder Preisklasse, einen archäologischen Park, selbst ernannte und echte Führer, ein Museum, markierte Fußwege und jede Menge Polizei. Die soll die Touristen schützen und die Statuen bewachen.
Was sind das nun für Statuen?





Archäologischer Park, San Agustin, Kolumbien



Die San-Agustin-Kultur exisitierte vom 33. Jahrhundert vor Christus bis zum 16. Jahrhundert nach Christus. Bekannt für diese Kultur sind die bisher 313 gefundenen Steinskulpturen. Sie haben meist einen menschlichen Kopf mit Raubtierfängen - vermutlich von Jaguar oder Puma.
Für mich schauen manche der Statuen eher aus wie Zombies oder Vampire....


Archäologischer Park, San Agustin, Kolumbien



Die Tempel wurden mit großen, flachen Steinen errichtet. In den Tempeln standen die Statuen der Gottheiten.
Die ältesten bisher gefundenen Gräber stammen aus dem 1. Jahrhundert vor Christus.





Archäologischer Park, San Agustin, Kolumbien



Obwohl es ja durchaus einige Funde aus diser Zeit gibt, ist sehr wenig über die Lebensweise der Menschen damals bekannt.
Die Forscher gehen davon aus, dass San Agustin eine riesige Nekropole war, die von ganz unterschiedlichen Ethnien genutzt wurde. Vermutlich wurde von ganz unterschiedlichen Landesteilen die Stammesfürsten nach ihrem Tod hierher überführt und beigesetzt.




Altos de las Piedras, San Agustin, Kolumbien

San Agustin ist die berühmteste Ausgrabungsstätte von Kolumbien und gehört seit 1995 zum Weltkulturerbe der Menschheit.

Mortino Wasserfall, bei San Agustin, Kolumbien

Wasserfall, San Agustin, Kolumbien


San Agustín hat aber noch viel mehr zu bieten als nur Jahrtausende  alte Steinskulpturen. Die Stadt befindet sich auf 1.800m Höhe und ist umgeben von den Berghängen der Andenkordillere. Hier regnet es viel und buchstäblich oft aus heiterem Himmel. Deswegen ist die Gegend supergrün.






In diesen Bergen entspringt auch der Rio Magdalena, der wichtigste Fluss von Kolumbien. Ganz besonders schön ist die Flussenge des Rio Magdalena. Hier wird der Fluss von den Gesteinsformationen auf eine Breite von nur zwei Metern eingeengt, rund herum sind die grünen Berge und die üppige Vegetation. Wunderschön.


Engstelle Rio Magdalena, bei San Agustin, Kolumbien

In dieser Gegend regnet es viel und es ist trotzdem warm. Das sind ideale Bedingungen für den Anbau von Zuckerrohr. Hier habe ich zum ersten Mal gesehen, wie das Zuckerrohr verarbeitet wird. Zuerst wird das Rohr ausgepresst. Dann in mehreren Becken immer wieder erhitzt. Es wird irgendwann zu einer zähen Masse, das ist in Kasten gegossen wird. Dort lässt man es erkalten und die Masse wird hart. Das Ergebnis sind dann viereckige Zuckerwürfel, die aussehen wie Seifenstücke.

Zuckerrohrfabrik, bei San Agustin, Kolumbien

Zuckerrohrfabrik, bei San Agustin, Kolumbien

Zuckerrohrfabrik, bei San Agustin, Kolumbien

Zuckerrohrfabrik, bei San Agustin, Kolumbien

Gewohnt habe ich im Casa Nelly - das bisher schönste Hostel auf meiner Reise. Umgeben von einem wunderschönen Garten mit vielen Blumen, Liegen und Hängematten. Dazu eine Vogelvoliere, zwei Hunde und vier Katzen.... Für die kalten Abende ein gemütlicher Gemeinschaftsraum mit Ofen zum Einschüren - das wurde auch jeden Abend gemacht. Da muss es mir ja gut gehen....

Casa Nelly, San Agustin, Kolumbien

Casa Nelly, San Agustin, Kolumbien

Casa Nelly, San Agustin, Kolumbien